Schimpansin Vanilla sieht zum ersten Mal den Himmel
In den Videoaufnahmen der Schimpansen-Schutzorganisation "Save the Chimps" sieht man Vanilla, wie sie in Fort Pierce im US-Bundesstaat Florida zögerlich den Außenbereich der Anlage betritt. Nach etwas Ermutigung von Alphamännchen Dwight springt Vanilla ihrem neuen Kameraden in die Arme und blickte staunend in den Himmel.
Laut "Save the Chimps" wurde Vanilla im Jahr 1995 in Gefangenschaft geboren und sofort von ihrer Mutter getrennt. Ihre ersten zwei Lebensjahre verbrachte sie in einer Forschungseinrichtung in New York. Dort lebte sie in einem Gebäude ohne Fenster und war in einem fünf Quadratmeter großen, von der Decke hängenden Käfig eingesperrt.
Laut dem "Save the Chimps"-Eventdirektor Dan Mathew habe sich das Labor in den späten 1990er-Jahren auf die Erforschung von HIV und Hepatitis spezialisiert. "Vanilla war eines der letzten Tiere, das hätte getestet werden können. [...] Sie infizierten die Schimpansen mit verschiedenen Krankheiten, aber ich weiß nicht, ob auch Vanilla infiziert wurde", so Mathew.
Glückliches restliches Leben
Zwei Jahre später wurde sie in eine Wildtierstation nach Kalifornien gebracht. In dem dortigen eingezäunten Gehege hatte sie zwar mehr Platz, aber das Tageslicht konnte sie immer noch nicht sehen. 2019 wurde die Einrichtung geschlossen, im Juli 2022 kam sie in die Auffangstation von "Save the Chimps". Zusammen mit 226 geretteten Tieren lebt sie jetzt mit 12 anderen Schimpansenfamilien auf der mehreren Hektar großen Insel "Air Force".
Mathews sagte zur "New York Post": "Sie ist sichtlich erfreut, plötzlich die Freiheit gefunden zu haben". Sie habe zuvor noch nie Gras unter ihren Füßen gespürt. Vanilla habe eine lange Zukunft vor sich und könne noch 30 bis 40 Jahre in ihrem neuen Zuhause leben.
Zusammenfassung
- Mit 29 Jahren hat das Schimpansen-Weibchen Vanilla das erste Mal den blauen Himmel gesehen.
- Ihr ganzes bisheriges Leben verbrachte sie in kleinen Käfigen und Gehegen.
- Nun kann sie ungehindert das Tageslicht genießen.