Rekordtief bei Zahl der Verkehrstoten in Österreich
Nicht angepasste Geschwindigkeit gehört dem KfV zufolge zu den Hauptunfallursachen für Pkw-Unfälle mit Personenschäden. Eine extreme Ausprägung davon sind Raser, denen seit 1. März bei einer Tempoüberschreitung von mehr als 60 km/h innerhalb und mehr als 70 km/h außerhalb des Ortsgebiets ihr Fahrzeug vorläufig beschlagnahmt werden kann. "Die Sorge, das Statussymbol Auto zu verlieren, könnte eine abschreckende Wirkung erzielt haben", sagte Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im KFV, in einer Aussendung. Die Verschärfung des Gesetzes dürfte aber nicht nur einen Effekt auf extreme Raser, sondern auf Temposünder generell gehabt haben.
Bei gleichbleibender Entwicklung der Zahlen ging das KFV in einer Prognose von 342 Verkehrstoten bis Jahresende aus - damit dürfte auch das Gesamtjahr als das Jahr mit den wenigsten Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichte eingehen. 2023 verunglückten etwa 396 Menschen tödlich und 370 waren es im Jahr 2022.
Um die Todeszahlen noch weiter zu reduzieren, urgierte das KFV unter anderem eine Absenkung der Grenzwerte für den Führerscheinentzug und eine deutlich höhere Entzugsdauer, die Aufnahme von Geschwindigkeitsüberschreitungen in das Vormerksystem sowie die Abschaffung der Straftoleranzen. Außerdem drängte das KFV auf die Einführung eines bundesweiten Verwaltungsstrafregisters, "damit Wiederholungstäter in Zukunft bundesweit identifiziert werden können".
Zusammenfassung
- Im ersten Halbjahr 2024 gab es in Österreich mit 115 Verkehrstoten so wenige wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
- Unfälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit sind um 57 Prozent gesunken, was auf das im März beschlossene Raser-Paket zurückgeführt wird.
- Das Kuratorium für Verkehrssicherheit prognostiziert für das Gesamtjahr 2024 insgesamt 342 Verkehrstote, was ebenfalls einen historischen Tiefstand bedeuten würde.