Reinhold Messner werden zwei Weltrekorde aberkannt
Hintergrund: Laut Berechnungen des Himalaya-Experten Eberhard Jurgalski, seien einige Gipfel falsch identifiziert worden. Demnach hätten zahlreiche Bergsteiger:innen unterhalb des eigentlichen Berggipfels ihre Klettertouren beendet. So soll auch Messner die 8091 Meter hohe Annapurna in Nepal niemals erreicht haben.
Messner bestieg die Annapurna im Frühjahr 1985 zusammen mit einer kleinen Südtiroler Expeditionsgruppe und Bergsteiger Hans Kammerlander.
Messner sei "65 Meter vor" dem Berg gewesen
Auf seiner Homepage "8000ers.com" führte Jurgalski eine international anerkannte Rangliste mit allen Personen, die alle 14 Achttausender bestiegen haben. Messner war darin auf der Position eins angeführt.
Auf Grundlage von Digitaldaten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und Gipfelfotos kam Jurgalski zu dem Schluss, Messner sei "an einem Punkt 65 Meter vor und fünf Meter unter dem Gipfel" gewesen. Im neuen "Guiness World Records" wird nun der US-Amerikaner Ed Viesturs statt Messner als Rekordhalter angeführt, wie die Organisatoren auf ihrer Website bekannt gaben. Jurgalskis Berechnungen spielten bei der Entscheidung auch eine Rolle.
Im Buch "The Himalayan Database", das unter Bergsteiger:innen als Standardwerk gilt, ist Messners Annapurna-Expedition von 1985 weiterhin angeführt.
Messner: "Der hat keine Ahnung"
Zunächst reagierte Messner auf die Aberkennung der Rekorde gelassen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte er: "Das interessiert mich nicht, ob mein Name im Guinness-Buch steht."
Er habe niemals einen solchen "Weltrekord" für sich reklamiert und "einen Rekord, den ich nie in Anspruch genommen habe, kann man mir auch nicht nehmen".
Gegen Jurgalski teilte er jedoch schon aus. Dieser habe "keine Ahnung" und sei "kein Experte". "Der hat einfach den Berg verwechselt. Natürlich sind wir auf dem Gipfel angekommen", warf er dem Forscher vor. Auch warf er Jurgalski vor, seine Bekanntheit zu nutzen, um Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Auf Instagram schrieb der ehemalige Extrembergsteiger außerdem: "Es ist schon lustig, dass wieder und wieder Menschen meinen Namen benutzen, um sich selbst wichtig zu machen". "Weil sie nichts erreicht haben? Weil sie keinen Mut hatten, ihre Träume zu erreichen? Alles dreht sich ums Geld, oder?", postete Messner zu einem Foto der Annapurna.
Zusammenfassung
- Seit 1986 gilt Reinhold Messner als der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt zuerst bestiegen hat – und das ohne Hilfe von Sauerstoff.
- Im neuen "Guinness World Records 2024" wurden dem ehemaligen Extrembergsteiger nun diese zwei Rekorde aberkannt.
- Hintergrund: Laut Berechnungen des Himalaya-Experten Eberhard Jurgalski, seien einige Gipfel falsch identifiziert worden. Demnach hätten zahlreiche Bergsteiger:innen unterhalb des eigentlichen Berggipfels ihre Klettertouren beendet.
- So soll auch Messner die 8091 Meter hohe Annapurna in Nepal niemals erreicht haben.
- Zunächst reagierte Messner auf die Aberkennung der Rekorde gelassen. Gegen Jurgalski teilte er jedoch schon aus.