Donald Trump Xi JinpingAPA/AFP/Brendan Smialowski

Frist verstrichen

Mindestens 104 Prozent: Trump erhöht Zölle für China

08. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

US-Präsident Donald Trump plant, am Mittwoch zusätzliche Zölle von 84 Prozent auf alle chinesischen Importe zu verhängen, was zu einem Gesamtzoll von mindestens 104 Prozent führen würde. Der Schritt ist eine Reaktion auf Pekings Vergeltungsdrohungen. Fast 70 Länder suchen laut US-Regierung mittlerweile Gespräche, um die Zölle abzuwenden.

US-Präsident Donald Trump will am Mittwoch zusätzliche Zölle in Höhe von 84 Prozent auf sämtliche Importe aus China verhängen. Das teilte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag gegenüber US-Medien mit. Damit würden künftig alle chinesischen Waren mit einem Zollsatz von mindestens 104 Prozent belegt.

Die zusätzlichen US-Zölle auf chinesische Produkte sollen um Mitternacht (US-Ortszeit) in Kraft treten.


Ursprünglich hatte Trump an seinem "Tag der Befreiung" Strafzölle in Höhe von 54 Prozent auf China-Importe angekündigt. Nun legt der US-Präsident jedoch weitere 50 Prozent obendrauf – als Reaktion darauf, dass Peking an seiner Drohung festhielt, US-Importe ebenfalls mit Vergeltungszöllen zu belegen.

"Chinesen wollen einen Deal"

"Länder wie China, die sich zu Vergeltung und einer Verschärfung ihrer unfairen Behandlung amerikanischer Arbeiter entschließen, machen einen Fehler", sagte Leavitt. Trump werde nicht einknicken, kündigte sie an: "Wenn Amerika geschlagen wird, schlägt es härter zurück."

Video: Handelskrieg: Trump verhängt weltweit Zölle

"Die Chinesen wollen einen Deal machen – sie wissen nur nicht, wie", erklärte die Sprecherin weiter. Auf die Frage, unter welchen Bedingungen eine Rücknahme der Zölle möglich wäre, wollte sie sich nicht äußern.

Sie kündigt jedoch an, dass Trump "unglaublich gnädig sein wird, wenn China seine Hand ausstreckt, um eine Vereinbarung zu treffen". Der US-Präsident hatte zuvor erklärt, auf einen Anruf aus Peking zu warten. 

US-Regierung: Fast 70 Staaten wollen verhandeln

Nach Angaben des Weißen Hauses haben sich inzwischen fast 70 Staaten um Gespräche mit den USA bemüht, um die angedrohten Importzölle abzuwenden. Handelsabkommen seien grundsätzlich möglich, so Leavitt – vorausgesetzt, sie tragen zur Reduzierung des US-Handelsbilanzdefizits bei und nützen amerikanischen Arbeitnehmer:innen.

Auch die militärische Präsenz der USA in den jeweiligen Ländern könne Teil solcher Gespräche sein. Präsident Trump gehe jedoch weiterhin davon aus, dass die Zölle wie geplant am Mittwoch in Kraft treten. US-Präsident Trump denke nicht an eine Verlängerung oder Verzögerung bei den Zöllen, sagte die Sprecherin Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Sie habe mit Trump darüber gesprochen.

EU will Gegenmaßnahmen beschließen

Die EU hat bisher keine Gegenmaßnahmen zu den US-Zöllen in Höhe von 20 Prozent geplant. Allerdings will sie am Mittwoch über eine Liste von US-Produkten abstimmen, auf die Zölle erhoben werden - als Reaktion auf die vor einem Monat verhängten US-Zölle auf Aluminium und Stahl.


Die EU plant die schrittweise Einführung von Vergeltungszöllen. In einem ersten Schritt sollen US-Produkte wie Motorräder und Jeans davon betroffen sein. Bourbon Whiskey wurde jedoch von der Liste gestrichen, da Trump Gegenzölle in Höhe von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke angedroht hat

Video: Trump-Zölle setzen EU unter Druck

Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump plant, am Mittwoch zusätzliche Zölle von 84 Prozent auf alle chinesischen Importe zu verhängen, was zu einem Gesamtzoll von mindestens 104 Prozent führen würde.
  • Der Schritt ist eine Reaktion auf Pekings Vergeltungsdrohungen.
  • Fast 70 Länder suchen laut US-Regierung mittlerweile Gespräche, um die Zölle abzuwenden.