PULS 4 SPEZIAL: Der Feind im Kinderzimmer – Gefahr Social Media!
Kinder müssen sich frühzeitig mit den Gefahren und den digitalen Grundkompetenzen auseinandersetzen, sagt Iris Rauskala, Sektionschefin im Bildungsministerium und zuständig für Digitalisierung. Man müsse sie systematisch heranführen, "nicht nur an technische Themen - Wie funktioniert das Internet? – sondern auch an Themen wie Datenschutz, wie verhalte ich mich selbst im Netz? Wie kann ich gut damit umgehen?", erklärt sie auf PULS 4. Es sei ein interdisziplinäres Thema, das auch in den Lehrplänen eingebaut werden soll. Konzepte dazu würden bereits im Bildungsministerium vorliegen, sagt Rauskala.
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Sind Fortbildungen realitätsfern?
Trotz spezieller Initiativen in den Schulen, "kommt es nicht rüber worum es geht", sagt Michaela Horn. Horns Sohn hat sich mit 13 Jahren aufgrund von Cybermobbing das Leben genommen. Sie erzählt, dass in der Klasse ihrer jüngeren Tochter solche Präventionsfortbildungen stattgefunden haben. Doch diese seien zu wenig, sagt sie in der Diskussionsrunde. Man müsse "konkret die Grundsätze vermitteln, dass man auch in der virtuellen Welt ein Mensch ist, den man in Abgründe stürzen kann", erklärt Horn.
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"Man muss verstehen, was es ausmacht, wenn man beleidigt. Ein gebrochenes Herz braucht länger zum Verheilen als eine gebrochene Nase", sagt auch Gewaltpädagoge Roland Schamberger. Mit seiner Initiative "Schutzengel – Biker gegen Mobbing" hilft er betroffenen Jugendlichen. "Wir holen Mobbingbetroffene genau da ab, wo sie stehen", sagt Schamberger. Es sei wichtig, dass Kinder hier einen objektiven Gesprächspartner haben. "Wir können unsere eigenen Kinder nicht schützen, weil wir eine Beziehung zu ihnen haben", so der Motorradfahrer auf PULS4.
So helfen die "Biker gegen Mobbing" betroffenen Kindern und Jugendlichen.
Objektive Hilfe auch bei Cybergrooming
Auch beim Cybergrooming – der sexuellen Belästigung im Internet – sei es wichtig sich von außen Hilfe zu suchen, sagt Kim Chakraborty. Sie hat den Instagram-Account "Antiflirting2" gegründet, hier versucht sie in erster Linie "den Menschen das Gefühl zu geben nicht allein zu sein." Dann sollen die Posts auch aufklären darüber, was "eigentlich sexuelle Belästigung sein kann, also wie facettenreich das ist. Wir zeigen auch potentiellen Täterinnen und Tätern, was sexuelle Belästigung sein kann, also was für Nachrichten man verschicken kann und damit übergriffig sein kann", sagt sie in der Spezialsendung.
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"Das kann man nur überwinden, wenn man Hilfe sucht", sagt Astrid Winkler, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich (Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung). Für dieses Thema geschulte Pädagogen und Schulsozialarbeiter sei das ein "wichtiger Schritt in die richtige Richtung", erklärt sie im Gespräch. "Man kann nicht die gesamte Last an den Eltern ablagern. Es muss eigentlich eine Kooperation sein zwischen Eltern und Schule", sagt Winkler. Eltern sollten dabei "proaktiv" mit ihren Kindern so früh wie möglich über diese Themen zu sprechen.
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Sind Sie oder Ihr Kind von Cybermobbing betroffen? - Hier eine Liste der Beratungszentren:
Zusammenfassung
- Cybermobbing und Cybergrooming - sind für viele Kinder und Jugendliche zum bitteren Alltag geworden.
- Via Social Media erleben sie permanente Anfeindungen oder Belästigungen in einer unglaublich hohen Intensität. Ein kompakter Überblick zur Sondersendung:
- Kinder müssen sich "frühzeitig" mit den Gefahren und den digitalen Grundkompetenzen auseinandersetzen, sagt Iris Rauskala, Sektionschefin im Bildungsministerium und zuständig für Digitalisierung.
- Trotz spezieller Initiativen in den Schulen, "kommt nicht rüber worum es geht", sagt Michaela Horn. Horns Sohn hat sich mit 13 Jahren aufgrund von Cybermobbing das Leben genommen.
- "Man muss verstehen, was es ausmacht, wenn man beleidigt. Ein gebrochenes Herz braucht länger zum Verheilen als eine gebrochene Nase", sagt auch Gewaltpädagoge Roland Schamberger.