Fahndungsfotos von Jan MarsalekAPA

Prozess gegen mutmaßliche Marsalek-Spione in London

In London hat ein Prozess gegen drei Bulgaren begonnen, die für Russland spioniert haben sollen - auch im Auftrag von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek.

Alle drei bestreiten das. Zwei weitere Bulgaren räumten die Spionage hingegen bereits vor Prozessbeginn ein, wie zum Auftakt des Verfahrens am Strafgerichtshof Old Bailey bekannt wurde.

Die Anklage beschuldigt die zwei Frauen im Alter von 30 und 33 Jahren und einen 39-jährigen Mann, die alle in Großbritannien wohnen, sie hätten Personen und Orte ausgespäht. Die Spionageaktivitäten sollen in London sowie in Stuttgart, Valencia, dem Balkanstaat Montenegro und auch in Wien stattgefunden haben.

Nach Ansicht britischer Ermittler haben die Bulgaren ihre Aufträge teilweise von dem abgetauchten Marsalek erhalten, der in Russland vermutet wird. Der Ex-Vertriebsvorstand des ehemaligen Dax-Konzerns Wirecard ist in dem Prozess nicht angeklagt.

"Beträchtliche Summen erhalten"

"Zwischen 2020 und 2023 haben diese drei Angeklagten gemeinsam mit anderen Personen zum Wohle Russlands spioniert", sagte Staatsanwältin Alison Morgan. Sie seien "mit ausgefeilter Methodik" vorgegangen, hätten falsche Identitäten verwendet und moderne Technologie eingesetzt.

Morgan sagte, die Angeklagten hätten Bildmaterial beschafft und detaillierte Berichte über ihre Zielpersonen erstellt. Im Gegenzug hätten sie "beträchtliche Summen" erhalten.

Wirecard: Flüchtiger Marsalek meldete sich

ribbon Zusammenfassung
  • In London hat ein Prozess gegen drei Bulgaren begonnen, die für Russland spioniert haben sollen - auch im Auftrag von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek.
  • Alle drei bestreiten das.
  • Zwei weitere Bulgaren räumten die Spionage hingegen bereits vor Prozessbeginn ein, wie zum Auftakt des Verfahrens am Strafgerichtshof Old Bailey bekannt wurde.