Alaska AirlinesAPA/AFP/Daniel SLIM

Pilot wollte Absturz: Magic Mushrooms und 83-facher Mordversuch

Ein US-Pilot versuchte während eines US-Inlandsflugs in der Luft erst die Triebwerke abzuschalten, dann, schon mit angelegten Handschellen, den Notausgang aufzureißen. Der Polizei gestand der Pilot, er habe halluzinogene Pilze genommen, seit 40 Stunden nicht geschlafen und sei kurz vor einem Zusammenbruch gestanden.

Er habe "Magic Mushrooms" genommen, gestand der 44-Jährige bei der Einvernahme. Außerdem habe er 40 Stunden lang nicht geschlafen und sei kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden.

Der Pilot flog in seiner Freizeit auf einem Klappsitz im Cockpit mit. Die Maschine der Alaska-Airlines-Tochter Horizon Air war von Everett im Bundesstaat Washington Richtung San Francisco unterwegs. Die Airline schlug Alarm, dass der Pilot im Drogenrausch "erfolglos versucht, den Betrieb der Motoren zu unterbrechen".

Kapitän ging dazwischen

"Der Horizon-Kapitän und der erste Offizier haben schnell reagiert, die Motorleistung wurde nicht unterbrochen und die Besatzung hat das Flugzeug ohne Zwischenfall gesichert." Der Vorfall habe eine "glaubhafte Sicherheitsbedrohung" dargestellt, erklärte die Fluggesellschaft.

Nach Angaben des Justizministeriums hatte der Mann zu Beginn des Fluges, nachdem er sich zuvor mit den Piloten unterhalten hatte, nach Schaltern gegriffen, die das Notfall-Feuerlöschsystem des Flugzeugs aktiviert und die Treibstoffzufuhr zu den Motoren unterbrochen hätten.

In Handschellen versucht, Notausgang zu öffnen

Nachdem ihn die Crew überwältigt hatte, wurde er in Handschellen in den hinteren Teil des Flugzeugs gebracht. Dort versuchte er, einen Notausgang zu öffnen - was eine Flugbegleiterin jedoch verhinderte, wie das Justizministerium erklärte. Während des restlichen Fluges wurde Emerson vom Kabinenpersonal festgehalten.

83-facher Mordversuch

Die Maschine vom Typ Embraer E-175 mit 80 Passagieren an Bord wurde umgeleitet und landete in Portland im Bundesstaat Oregon, wo der Pilot festgenommen wurde. Nach Angaben des zuständigen Sheriffs wird der 44-Jährige Mordversuch in 83 Fällen, Gefährdung des Lebens anderer und Gefährdung eines Flugzeugs zur Last gelegt.

Fluggesellschaften lassen ihre Piloten und Flugbegleiter mit sogenannten Standby-Tickets in Flugzeugen mitreisen, wenn ein Platz frei ist. Bei vollen Flugzeugen nehmen die Mitarbeiter dann manchmal auf einem Klappsitz im Cockpit Platz.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein US-Pilot versuchte während eines US-Inlandsflugs in der Luft erst die Triebwerke abzuschalten, dann, schon mit angelegten Handschellen, den Notausgang aufzureißen.
  • Der Polizei gestand der Pilot, er habe halluzinogene Pilze genommen, seit 40 Stunden nicht geschlafen und sei kurz vor einem Zusammenbruch gestanden.