Nach Bärenattacke: Empörung in Italien über Kinostart von "Cocaine Bear"

In den österreichischen Kinos läuft die Horrorkomödie "Cocaine Bear" seit dem 13. April. In den italienischen Kinos startet der Film von Elisabeth Banks ab dem 20. April. Darin geht es um einen Bären, der sich nach dem Konsum einer großen Menge Kokain in einen grausamen Killer verwandelt. Die Geschichte basiert zwar auf einer wahren Begebenheit – im Gegensatz zum Film wurde das Tier in Wirklichkeit jedoch nicht zu einem Killer, sondern starb an einer Überdosis.

"Perfektes Timing": Debatte spitzt sich zu

Laut der italienischen Tageszeitung "La Stampa" scheint nun die Veröffentlichung der Horrorkomödie Salz in eine offene Wunde zu streuen. Hintergrund: Ein 26-jährige Jogger wurde am 5. April in der Trentiner Gemeinde Caldes im Val di Sole von der "Problembärin" JJ4 attackiert und getötet. Bei dem Tier handelt es sich um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen "Problembären" Bruno. Bereits 2020 sollte das Bärenweibchen erlegt werden, denn die unter dem Code JJ4 bekannte Bärin hatte damals zwei Menschen, einen Vater und seinen Sohn, auf dem Berg Peller angegriffen.

In Italien hat sich seit dem Tod des Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Trentino will die Bärenanzahl in dem Gebiet massiv verringern. Derzeit leben rund 100 Braunbären im Trentino. Die Bürgermeister des Trentiner Tals Val di Sole protestieren nun gegen die von einem Verwaltungsgericht in Trient beschlossene Aussetzung der Tötung der "Problembärin". Das Gericht hatte den Befehl zum Abschuss, den der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti in der vergangenen Woche erlassen hatte, vorerst ausgesetzt und damit der von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung stattgegeben.

Wie es mit dem Schicksal der "Problembärin" weitergeht, ist daher noch offen. Genauso, wie "Cocaine Bear" in den italienischen Kinos ankommen wird. Im Vorfeld der Veröffentlichung scheint die Bevölkerung jedoch nicht ganz angetan zu sein. "Perfektes Timing" und "Bringen sie diesen Film wirklich in Italien heraus, nach dem was passiert ist?" seien nur wenige der Kommentare auf Social Media-Seiten von Universal Pictures, wie "La Stampa" berichtet.

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