Mehr Gebäudebrände im Burgenland durch Akkus und Messies
Insgesamt belief sich die Zahl der Brandeinsätze der burgenländischen Feuerwehren auf 1.303, eine Steigerung um sechs Prozent. Der prozentuell stärkste Anstieg entfiel mit einem Plus von zwölf Prozent auf Einsätze bei Wohngebäuden. In Österreich (exklusive Vorarlberg) sank die Zahl der Brandeinsätze bei Wohngebäuden um fünf Prozent auf 7.096.
Armin Kaltenegger, Leiter des Fachbereichs Eigentumsschutz im Kuratorium für Verkehrssicherheit berichtete über die Ergebnisse einer KFV-Studie. Demnach waren 14 Prozent der Befragten bereits mindestens einmal von einem Brand in ihrem Wohngebäude betroffen. Mehr als zwei Prozent davon sogar schon mehrfach. Häufigster Entstehungsort der Brände ist die Küche (44 Prozent), gefolgt vom Wohnzimmer (elf Prozent) und Keller (sieben Prozent). Den ersten Hinweis auf den Brand erhielten die meisten durch Brandgeruch (30 Prozent). Einen Rauchwarnmelder hatten allerdings nur 53 Prozent der Brandopfer installiert.
Rauchwarnmelder sind in Österreich seit 2008 bei Neubauten verpflichtend. Eine Nachrüstpflicht gibt es nur in Kärnten, so Mittnecker. Ein solcher würde in jeden Aufenthaltsraum gehören. Auch Feuerlöscher sollten in Wohnhäusern und Einfamilienhäusern leicht zugänglich sein. "Akkus sind eine Ursache für den Anstieg an Bränden. Auch eine starke Unordnung oder Unsauberkeit führt verstärkt zu Bränden", verwies Mittnecker auf das "Messietum". Akkus betreffen sämtliche Geräte von Handys bis hin zu E-Scootern und E-Bikes.
Rauchwarnmelder gibt Zeit fürs Löschen oder Flüchten
"Die meisten Brandopfer sterben nicht durch die Flammen, sondern den giftigen Rauch", warnt Kaltenegger. Ein Rauchwarnmelder gebe die nötige Zeit, dass man flüchtet oder einen kleinen Brand sogar selbst löschen kann. "Beschaffen Sie sich bitte einen Rauchwarnmelder. Haben Sie bitte einen Feuerlöscher zuhause nahe den Orten, wo es leicht brennt. Offenes Feuer und heißes Öl niemals unbeobachtet lassen und Fluchtwege freihalten", appelliert Kaltenegger. Auch die Notrufnummer der Feuerwehr - 122 - sollte man sich merken.
Qualitativ hochwertige Rauchwarnmelder würden rund 25 Euro kosten, Fehlauslösungen seien bei diesen auch kein Thema mehr. Von besonders günstigen Geräten rät Mittnecker ab. Auch gebe es vernetzte Geräte, wodurch ein Rauchwarnmelder im Kinderzimmer etwa auch jenen im Elternschlafzimmer auslöst.
"Man wird auf jeden Fall munter", stellte er fest. "Ein Brand, den der Melder erkennt, kann man mit tragbaren Feuerlöschern zu 99 Prozent löschen, denn ein Brand fängt in aller Regel klein an", so Mittnecker. Wie gefährlich das falsche Verhalten im Brandfall ist, demonstrierte die Feuerwehr bei der Pressekonferenz am Beispiel eines Fettbrands. Der Versuch, eine brennende Pfanne mit Wasser zu löschen, führt zu einer gewaltigen Stichflamme. Unter Kontrolle bringt man die Flammen hingegen durch einen Deckel drauf oder mit Hilfe des Feuerlöschers. Die Feuerwehr sollte trotzdem immer verständigt werden.
Zusammenfassung
- Die Zahl der Brandeinsätze in Wohngebäuden im Burgenland ist 2024 um zwölf Prozent auf 184 gestiegen, während sie in Österreich um fünf Prozent sank.
- Akkus und Messietum sind Hauptursachen für den Anstieg der Brände, wobei Rauchwarnmelder Leben retten können, da sie vor giftigem Rauch warnen.
- Qualitativ hochwertige Rauchwarnmelder kosten etwa 25 Euro und sollten in jedem Aufenthaltsraum installiert sein, um frühzeitig vor Bränden zu warnen.