APA/APA (AFP/Archiv)/CRISTINA VEGA RHOR

Mehr als 50 Tote bei Gefängnisrevolten in Ecuador

Bei Aufständen in drei Gefängnissen in Ecuador sind mehr als 50 Insassen getötet worden. Das teilte die Polizei des südamerikanischen Landes am Dienstag im Onlinedienst Twitter mit.

Die Unruhen hatten sich in Haftanstalten in den Provinzen Guayas, Azuay und Cotopaxi ereignet. "Derzeit meldet die Kriminalstatistik mehr als 50 getötete Personen, denen die Freiheit entzogen wurde", erklärte die Polizei. Der Hintergrund der Gefangenenmeutereien war zunächst unklar.

Ecuadors Präsident Lenín Moreno machte "kriminelle Organisationen" für die Aufstände verantwortlich, die "zeitgleiche Gewalttaten in mehreren Gefängnissen" organisiert hätten. Nachdem die Sicherheitskräfte die Haftanstalten wieder unter Kontrolle gebracht hatten, durchsuchten die Ermittler die Zellen. Dabei wurden in Guayaquil Schusswaffen, Macheten, Messer und Mobiltelefone sichergestellt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

"Ich bin gerade rausgekommen. Sie haben an die Türen geschlagen und geschrien", erzählte eine Besucherin des Gefängnisses von Cuenca der Zeitung "El Universo". "Sie haben einen getötet - das habe ich gesehen."

Zunächst war am Dienstag von zehn Toten die Rede gewesen. In einer Haftanstalt in der Hafenmetropole Guayaquil seien acht Menschen getötet worden, teilte Polizeichef Patricio Carrillo mit. In Cuenca kamen bei Krawallen demnach zwei Menschen ums Leben.

Später stiegen die Zahlen dann rasch an. Der Hintergrund der Gefangenenmeutereien war zunächst unklar. Innenminister Patricio Pazmiño sprach von einer konzertierten Aktion krimineller Organisationen.

Zuvor war es in mehreren Gefängnissen des südamerikanischen Landes zu Aufständen gekommen. Auch aus der Haftanstalt von Cotopaxi wurden demnach gewalttätige Auseinandersetzungen gemeldet. Die Polizei verlegte zusätzliche Einheiten in die Gefängnisse, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei Aufständen in drei Gefängnissen in Ecuador sind mehr als 50 Insassen getötet worden.
  • Das teilte die Polizei des südamerikanischen Landes am Dienstag im Onlinedienst Twitter mit.
  • Die Unruhen hatten sich demnach in Haftanstalten in den Provinzen Guayas, Azuay und Cotopaxi ereignet.
  • In einer Haftanstalt in der Hafenmetropole Guayaquil seien acht Menschen getötet worden, teilte Polizeichef Patricio Carrillo mit.