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Protest vor dem Parlament

Rauchbombe und Eier: Massenschlägerei im serbischen Parlament

Heute, 12:21 · Lesedauer 3 min

Am Dienstag kam es zu chaotischen Szenen im serbischen Parlament. Abgeordnete der Regierungspartei und der Opposition gingen aufeinander los, eine Rauchbombe wurde gezündet. Während sich die Abgeordneten mit Wasserflaschen und Eiern bewarfen, fand wieder ein Protest vor dem Parlament statt.

Gegen 11 Uhr eskalierte eine Parlamentssitzung in Belgrad. Nachdem die regierende Parlamentsmehrheit entgegen den Vorschlägen der Opposition die Tagesordnung angenommen hat, kam es zwischen den Abgeordneten der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) und der Opposition kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung.

Die Abgeordneten gingen aufeinander los, auch Rauchbomben wurden gezündet.

Schlägerei, Eier und Rauchbomben

Die Opposition hatte ein Plakat mit der Aufschrift "Serbien steht auf, damit das Regime fällt". Angesichts der seit über drei Monaten anhaltenden Studentenproteste in Serbien, hatten sie auch unter anderem Plakate mit der Aufschrift "Generalstreik", "Die Studenten haben Recht" und "Erfüllt die Anforderungen" bei sich. 

Die Abgeordneten der Regierungspartei holten daraufhin serbische Flaggen heraus und beschimpften die Opposition.

Laut serbischen Medien sollen sich die Abgeordneten außerdem mit Wasserflaschen und Eiern beworfen haben. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie sich der Saal mit Rauch füllt.

Abgeordnete verletzt

Laut ersten Informationen soll eine Abgeordnete der Regierungspartei bei dem Vorfall von einer Rauchbombe getroffen und verletzt worden sein. Die Parlamentssitzung wurde trotz dem Vorfall weitergeführt. 

Demonstrationen vor dem Parlament

Während sich chaotische Szenen im Parlament abspielten, demonstrierten auch am Dienstag Menschen vor dem Parlament. Wie üblich bei den Protesten, hielten sie ein 15-minütiges Gedenken ab. Schließlich riefen sie "Diebe, Diebe".

Nachdem am 1. November 2024 ein Bahnhofsvordachs in der serbischen Stadt Novi Sad einstürzte und 15 Menschen tötete, finden fast täglich Proteste in Serbien statt. Student:innen blockieren mittlerweile seit fast hundert Tagen landesweit alle staatlichen Universitäten. Hinter dem Einsturz des Daches wird Korruption vermutet.

Die Studierenden, die die Proteste anführen, fordern:

  • dass die gesamte Dokumentation des Baus des Vordaches in Novi Sad veröffentlicht wird und die Verantwortlichen für das Unglück strafrechtlich geahndet werden
  • dass die Personen, die die Studierenden und Professor:innen handgreiflich angegriffen haben, strafrechtlich geahndet werden
  • dass die Strafanzeigen gegen die festgenommenen und inhaftierten Demonstrierenden eingestellt werden
  • dass das Hochschulbudget um 20 Prozent erhöht wird

 

Zusammenfassung
  • Am Dienstag kam es zu chaotischen Szenen im serbischen Parlament.
  • Abgeordnete der Regierungspartei und der Opposition gingen aufeinander los, eine Rauchbombe wurde gezündet.
  • Während sich die Abgeordneten mit Wasserflaschen und Eiern bewarfen, fand wieder ein Protest vor dem Parlament statt.