"Letzte Generation" am Flughafen Wien: Klebeaktion und Konfetti
In einer Presseaussendung gaben die Aktivistinnen und Aktivisten bekannt, in mehreren Ländern, darunter Österreich, den Flugverkehr stören zu wollen. Bereits in den vergangenen Tagen kam es zu mehreren Aktionen im deutschsprachigen Raum.
Klebe-Aktion im Terminal 3
Von der Polizei wurden am Flughafen Wien bereits Personenkontrollen durchgeführt. In der Ankunftshalle des Flughafens hielten die Aktvist:innen Reden. Rund 50 Personen fanden sich am Terminal drei ein. Danach wurde der Song "Deine Schuld" von der deutschen Band "Die Ärzte" abgespielt und Konfetti von den Brücken im Flughafeneingangsbereich geworfen.
Zwei Aktivist:innen, darunter die bekannte Aktivistin Anja Windl, klebten sich an eine Brücke im Eingangsbereich. Der Übergang befindet sich im Terminal drei über der Ankunftshalle. Es wurden auch Sitzblockaden gebildet, ein Festkleben konnte teilweise von der Polizei durch Beschlagnahmung des Klebers verhindert werden.
Gegen 14 Uhr war die Aktion beendet.
Kein Hindern
Gegenüber PULS 24 betont Windl, dass die Aktivistinnen natürlich Angst hätten vor den drakonischen Strafen, die die Polizei zuletzt auch in einer Pressekonferenz angesprochen hat. Man fühle sich aber durch die Klimakrise gezwungen, weiter zu protestierten. Man wolle auf die Klimakrise aufmerksam machen, aber die Menschen nicht am Reisen hindern, so eine weitere Aktivist:in gegenüber PULS 24.
Hohes Strafmaß
Im österreichischen Strafgesetzbuch wird der Schutz des Luftraums explizit behandelt. Unter § 186 StGB wird ein Strafmaß von einer Freiheitsstrafe bis zu 10 Jahren genannt, wenn Luftfahrt-Einrichtungen oder ähnliches beschädigt oder der Betrieb beeinträchtigt wird. Im Maximalfall kann eine Strafe nach diesem Paragrafen eine lebenslange Haftstrafe mit sich bringen, wenn dabei mehrere Menschen sterben.
Zudem könnten die "erheblichen wirtschaftlichen Schäden, die derartige Störaktionen verursachen" zu "persönlichen Schadenersatzansprüchen gegen die Beteiligten führen". Neben den rechtlichen Konsequenzen bestehe durch das unkontrollierte Betreten des Betriebsbereiches des Flughafens auch ein "ernsthaftes Verletzungsrisiko für die handelnden Personen".
Flughafen zeigt Aktivist:innen an
Am Mittwoch verschütteten vier Mitglieder der "Letzten Generation" Farbe in der Eingangshalle des Flughafens Wien-Schwechat. Am Flughafen Köln/Bonn fielen am gleichen Tag mehrere Flüge aus, weil sich Aktivisten auf das Rollfeld geklebt hatten. Den gleichen Grund hatte die Einstellung des Flugverkehrs am Flughafen Frankfurt am Main am Donnerstag.
Die Flughafen Wien AG hat jene acht Klimaaktivisten, die am Mittwoch am Airport protestiert haben, angezeigt. Ihnen werde Sachbeschädigung, das Abhalten einer nicht genehmigten Versammlung, die Störung der öffentlichen Ordnung sowie mehrere Verstöße gegen die Flugplatzbetriebsordnung vorgeworfen, so Flughafensprecher Peter Kleemann Samstagvormittag.
Aktion für 11 Uhr angekündigt
Laut der Ankündigung wollte die Gruppe um 11 Uhr in der Eingangshalle am Airport Wien ihren Protest durchführen. Flughafen-Wien-Vorstand Günther Ofner sagte am Dienstag bei einer Pressekonferenz, man sei mit 670 Polizistinnen und Polizisten "in voller Alarmbereitschaft" an Ort und Stelle und überwache das Gelände zusätzlich mit Drohnen.
Zusammenfassung
- Am heutigen Samstag droht für Flugreisende am Airport Wien-Schwechat Ungemach.
- Die Klimaaktivistengruppe "Letzte Generation" hat für heute eine Protestaktion auf dem Flughafen angekündigt.
- Die Polizei wartet mit 670 Polizist:innen und brachte drakonische Strafen ins Spiel.
- Aktuell wird der Flugbetrieb nicht gestört, zwei Aktivist:innen klebten sich auf eine Brücke im Eingangsbereich des Flughafens.
- Wegen der Aktion am Mittwoch hatte der Flughafen die Beteiligten angezeigt.
- Gegen 14 Uhr war die Aktion beendet.