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Letzte Corona-Beschränkungen in Dänemark gefallen

Dänemark hat die letzten Corona-Beschränkungen aufgehoben. Auch bei Großveranstaltungen und Diskotheken-Besuchen muss seit der Nacht auf Freitag kein Impf- oder Testnachweis mehr vorgezeigt werden. Grund dafür ist neben den vergleichsweise geringen Infektionszahlen vor allem die hohe Impfquote: 73 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner sind bereits vollständig geimpft, bei den über 65-Jährigen liegt die Impfquote sogar bei 96 Prozent.

Die dänische Regierung hatte den Corona-Pass, mit dem per App oder in Papierform eine Impfung, eine überstandene Erkrankung oder ein negatives Testergebnis nachgewiesen werden konnte, im März eingeführt, als mit einer ersten Lockerung der Corona-Maßnahmen die Zoos des Landes wieder öffneten. Seitdem folgten schrittweise weitere Öffnungen.

Die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wurde schon Mitte August abgeschafft. Seit dem 1. September brauchen die Dänen in Restaurants, Cafés, Bars, Sportstudios und bei Friseuren keinen Corona-Pass mehr. Nun muss er auch nicht mehr für den Besuch von Nachtclubs, Diskotheken und Großveranstaltungen vorgelegt werden.

"Wir sind in Dänemark definitiv ganz weit vorne", sagte Ulrik Orum-Petersen, der beim Konzertveranstalter Live Nation arbeitet. "Dank der Impfkampagne sind wir jetzt auf der anderen Seite der Pandemie." Am Samstag wird in Kopenhagen ein Konzert mit 50.000 Zuschauern stattfinden - eine Premiere in Europa.

Bereits am Samstag vergangener Woche hatte Live Nation in Kopenhagen ein Open-Air-Festival mit 15.000 Zuschauern organisiert. "In der Menschenmenge zu stehen und zu singen wie früher, hat mich Covid und die ganzen letzten Monate fast vergessen lassen", sagte die 26-jährige Konzertbesucherin Emilie Bendix.

Die dänischen Behörden hatten zuletzt noch rund 500 Neuinfektionen pro Tag registriert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt die positive Entwicklung auf die große Impfbereitschaft und die hohe Akzeptanz der Corona-Maßnahmen in Dänemark zurück. Die Regierung habe sich in hohem Maße darauf verlassen können, dass sich die Menschen "freiwillig" an die Regeln halten, sagt die Notlagenbeauftragte der WHO in Europa, Catherine Smallwood.

Das Virus werde sich aber auch in Dänemark weiter ausbreiten und "diejenigen finden, die nicht geimpft sind", sagt die Epidemiologin Lone Simonsen von der Universität in Roskilde. Dank der Impfungen sei das Virus aber keine Gefahr mehr für die ganze Gesellschaft.

Gesundheitsminister Magnus Heunicke warnte aber bereits, die Regierung werde nicht zögern wieder Beschränkungen einzuführen, sollte sich die Lage wieder verschlechtern. Dazu will die Regierung vor allem die Krankenhaus-Belegung im Blick behalten und durch konsequente Sequenzierung neue Virus-Varianten überwachen. Erkrankte sollen weiter strikt isoliert werden. Seit Donnerstag wird Risikogruppen zudem eine dritte Impfdosis angeboten.

Trotz der Aufhebung der Beschränkungen im Inland muss bei der Einreise nach Dänemark auch weiterhin ein Impfpass oder ein negativer PCR-Test vorgelegt werden. Auf Flughäfen gilt weiter eine Maskenpflicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Auch bei Großveranstaltungen und Diskotheken-Besuchen muss seit der Nacht auf Freitag kein Impf- oder Testnachweis mehr vorgezeigt werden.
  • Grund dafür ist neben den vergleichsweise geringen Infektionszahlen vor allem die hohe Impfquote: 73 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner sind bereits vollständig geimpft, bei den über 65-Jährigen liegt die Impfquote sogar bei 96 Prozent.
  • "Dank der Impfkampagne sind wir jetzt auf der anderen Seite der Pandemie."