Manuel Kelemen

KlimaKelemen: Sommerschneefall im Gebirge

Sie sind selten geworden, die sommerlichen Schneefälle im Gebirge.

Heute Früh aber hat es endlich mal geklappt: Bis auf 1600 Meter haben es die Flocken geschafft; am Hohen Sonnblick in Salzburg auf rund 3100 Meter Seehöhe – hier oben thront eines der wichtigsten Gebirgsobservatorien der Welt – wurden am Morgen gar 8 cm Neuschnee gemessen. Das ist fürs Hochgebirge nicht viel, kann den hier liegenden Gletscher aber eine weitere Woche vor dem Tauen bewahren: Frischer Neuschnee reflektiert nämlich die Sonnenstrahlung viel effektiver als das dunkle Gletschereis.

Bis in die erste Augustwoche rein hat der Gletscher also heuer noch Verschnaufpause, dann wird’s eng: Kommt kein neuerlicher Wintergruß, droht bereits Anfang August die komplette Ausaperung – es wäre die zweitfrüheste der Messgeschichte. Nur im letzten Jahr war es noch extremer, der Hohe Sonnblick bereits am 06. Juli komplett schneelos. Das traurige Ergebnis: 10 % der verbliebenen Gletscher-Gesamtmasse ging 2022 unwiederbringlich verloren. Gruß vom Klimawandel!

Grafik zum Sommerschneefall im Gebirge
ribbon Zusammenfassung
  • Sie sind selten geworden, die sommerlichen Schneefälle im Gebirge.
  • Heute Früh aber hat es endlich mal geklappt: Bis auf 1600 Meter haben es die Flocken geschafft; am Hohen Sonnblick in Salzburg auf rund 3100 Meter Seehöhe wurden am Morgen gar 8 cm Neuschnee gemessen.
  • Das ist fürs Hochgebirge nicht viel, kann den hier liegenden Gletscher aber eine weitere Woche vor dem Tauen bewahren:
  • Frischer Neuschnee reflektiert nämlich die Sonnenstrahlung viel effektiver als das dunkle Gletschereis.