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Jäger gesucht: Was bisher über die Bluttat in OÖ bekannt ist

Auch in der Nacht auf Mittwoch ging die fieberhafte Großfahndung nach dem Tatverdächtigen Roland Drexler im oberösterreichischen Bezirk Rohrbach weiter. Er steht im Verdacht, zwei Menschen erschossen zu haben. Die Suche verlief bisher erfolglos. Unterdes kommen immer mehr Details zur tödlichen Gewalttat ans Licht.

Von dem 56-jährigen Ronald Drexler fehlt jede Spur. Der Mann wird dringend verdächtigt, mutmaßlich den Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg ob der Donau und einen Jagdleiter erschossen zu haben. Seither hat sich der Ort Altenfelden, Schauplatz beider Gewalttaten, zu einem Geisterort entwickelt.

Viele Einwohner:innen meiden die Straße. Die sind derzeit ohnehin voll mit Polizeiautos, Panzerwagen und der Cobra. Was bisher bekannt ist. 

Nur wenige Stunden zwischen Bluttaten 

Am Montagmorgen gegen 8.25 Uhr ging bei der Polizei ein erster Notruf ein. Der Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau war erschossen worden. Der Täter dürfte den Bürgermeister, der auf dem Weg zu einem Fußpflege-Termin war, verfolgt und abgepasst haben. Zeug:innen berichten laut Polizei davon, dass die beiden etwa zeitgleich aus dem Auto stiegen. 

Der Bürgermeister wurde zunächst von drei Schüssen aus einer Faustfeuerwaffe getroffen, ergab die Obduktion. Er konnte noch über eine Wiese flüchten. Dann zielte der Täter aber mit einer Langwaffe, einer Schrotflinte, auf ihn und traf ihn am Kopf. Dieser Schuss sei tödlich gewesen. 

Das zweite Opfer, einen ehemaligen Polizisten und Jagdleiter, hat die Polizei gegen 10.00 Uhr entdeckt. Die Tatorte liegen nur wenige Kilometer auseinander. Der Täter hatte das Opfer in seinem Eigenheim aufgesucht. Die Haustür des Jagdleiters war geöffnet. Er wurde durch einen Kopfschuss mit einer Faustfeuerwaffe getötet

Seit Montagvormittag flüchtig 

Danach sei der Mann mit seinem Auto auf die B127, die Rohrbacher Straße, geflüchtet, wie die Polizei am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärte. Eine Alarmfahndung wurde ausgelöst.

Video: Bürgermeister von Altenfelden über zweifache Bluttat

Relativ schnell wurde der 56-jährige Roland Drexler verdächtigt. Er soll mit einem silbernen VW Caddy, Kennzeichen (RO-231EL), unterwegs sein. Aufenthaltsort unbekannt. 

Die Polizei habe eine Vermutung, dass sich der Verdächtige weiterhin in der Gegend aufhält. Es sei aber auch möglich, dass er weiter weg geflüchtet sei. Polizei, Cobra, Interventionsgruppen, Hubschrauber, Drohnen und Hundeführer suchen nach dem Verdächtigen. Auch die Bundesländer und Nachbarländer wurden informiert.

Verdacht des zweifachen Mordes 

50 Menschen standen noch am Dienstag unter Polizeischutz. Am Mittwoch waren nur mehr 30 Menschen unter Polizeischutz, laut "Oberösterreichische Nachrichten". Die Polizei geht davon aus, dass der Verdächtige noch lebt. 

Auch die Wohnsitze von Drexler, der mehrere Nebenwohnsitze hatte, wurden bisher durchsucht. Es wurden Waffen, die er legal besessen haben soll, Handys und ein Firmenauto sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen Haftbefehl wegen des Verdachts des zweifachen Mordes erlassen. 

Galerie: Bluttat im Mühlviertel 

Differenzen bei Jagdrecht als möglicher Grund 

Den Grund für die Bluttaten vermutet die Polizei in jagdrechtlichen Streitigkeiten. Konkret soll es um Differenzen bei der Vergabe von Jagdrechten gegangen sein. Der Verdächtige war wegen unwaidmännischen Verhaltens angezeigt worden.

Zudem hatte Drexler vor etwa zehn Jahren bereits seine Jagdkarte verloren, wie die "Presse" vom Landesjagdverband Oberösterreich wissen will. Er soll als "problematisch" und "jähzornig" gegolten haben. 

Ausnahmezustand bis Mittwoch aufrecht

Die Fahndung läuft weiter.  Nach wie vor würden unzählige Hinweise eingehen, denen allen nachgegangen werde und die vom Einsatzstab in der Landespolizeidirektion Linz abgearbeitet werden, gab die Polizei-Pressestelle in der Früh auf Anfrage ein kurzes Update. Der Ausnahmezustand in Altenfelden und Umgebung soll jedenfalls noch bis Mittwoch andauern, so Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes am Dienstag. Es werden Häuser und Waldstücke durchsucht. 

Die Polizei bittet auch weiterhin um Hinweise. Schon am Montag veröffentlichte sie ein Fahndungsfoto des Verdächtigen und das Kennzeichen seines VW Caddys. Bei Sichtung soll man sofort den Notruf 133 wählen und den Verdächtigen nicht ansprechen. Er gilt als "sehr, sehr gefährlich" und soll zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe bei sich haben.

Video: Fahndung nach tatverdächtigen Jäger im Mühlviertel läuft

ribbon Zusammenfassung
  • Auch in der Nacht auf Mittwoch ging die fieberhafte Großfahndung nach dem Tatverdächtigen Roland Drexler im oberösterreichischen Bezirk Rohrbach weiter.
  • Er steht im Verdacht, zwei Menschen erschossen zu haben.
  • Die Suche verlief bisher erfolglos.
  • Unterdes kommen immer mehr Details zur tödlichen Gewalttat ans Licht.