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Jacht-Unglück: Deutscher Kapitän rettete 15 Menschen

Am Montag sank die Luxusjacht "Bayesian" in einem Sturm vor der Küste Siziliens. Ein Mann starb, sechs Personen werden weiterhin vermisst. Dank des schnellen Eingreifens eines deutschen Kapitäns konnten jedoch 15 Menschen gerettet werden. Er und seine Mannschaft hätten "Schreie gehört".

Die 50 Meter lange Luxusjacht "Bayesian" ging Montagfrüh unter, nachdem sie in schwierige Wetterverhältnisse geraten war. Mittlerweile wurde eine Leiche geborgen, es soll sich um den Bordkoch handeln.

Sechs Personen werden weiterhin vermisst, darunter der britische Technologie-Unternehmer Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter Hannah sowie der Präsident von Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer. Feuerwehrtaucher konnten die Kabinen, in denen sich die Leichen der Vermissten befinden dürften, noch nicht erreichen. Einige Zugänge sind versperrt, das Segelschiff liegt in 50 Metern Tiefe.

Dass nicht noch mehr Menschen bei dem Unglück gestorben sind, dürfte auch dem schnellen Eingreifen eines anderen Bootes zu verdanken sein. Die "Sie Robert Baden Powell", ein niederländisches Schiff, eilte der "Bayesian" zu Hilfe, bevor sie sank.

Deutscher Kapitän sah Leuchtrakete

An Bord des niederländischen Schiffes befand sich der Hamburger Kapitän Karsten Börner. Er erzählte der Zeitung "Giornale di Sicilia", dass auch er vom Unwetter überrascht worden sei. Mit laufenden Motoren hätten sie versucht, die Position im Sturm zu halten, dann entdeckten sie die sinkende Jacht.

"Wir sahen eine rote Leuchtrakete aus dem Bereich des Bootes kommen, also stiegen mein Erster Offizier und ich in den Tender und gingen zu Hilfe: Wir bargen 15 Schiffbrüchige, darunter ein kleines Mädchen", schilderte er.

Doch die Jacht ging offenbar so schnell unter, dass sich nicht alle Passagiere befreien konnten. "Zuerst kippte das Boot auf die Seite, und innerhalb weniger Minuten war es gesunken. Es ging alles sehr schnell", erzählte der deutsche Kapitän.

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"Wir hörten Schreie"

Auch die Küstenwache, die kurz darauf eintraf, konnte niemanden mehr finden. "Wir hörten Schreie, suchten die Gegend weiter ab, fanden aber außer den 15 bereits geretteten Überlebenden niemanden", fasste Börner zusammen.

Acht der 15 Geretteten wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen war auch eine britische Familie mit einer kleinen Tochter, die sich retten konnte.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Montag sank die Luxusjacht "Bayesian" in einem Sturm vor der Küste Siziliens. Er und seine M
  • Ein Mann starb, sechs Personen werden weiterhin vermisst.
  • Dank des schnellen Eingreifens eines deutschen Kapitäns konnten jedoch 15 Menschen gerettet werden.
  • "Wir hörten Schreie, suchten die Gegend weiter ab, fanden aber außer den 15 bereits geretteten Überlebenden niemanden", so Kapitän Börner.
  • Acht der 15 Geretteten wurden in Krankenhäuser eingeliefert.