Italien: Revolte im Flüchtlingslager

In einem Flüchtlingszentrum in Süditalien kam es zu Protesten. Auslöser für die Revolten waren die Nachricht vom Tod eines Migranten, welcher seit Sonntag nach einem Selbstmordversuch im Krankenhaus lag.

In einem Flüchtlingslager in der süditalienischen Hafenstadt Bari ist am Montagabend ein Protest ausgebrochen. Dieser war gegen die Lebensbedingungen im Aufnahmezentrum gerichtet.

Der Protest dauerte etwa drei Stunden an, wie italienische Medien berichten.

Protest nach Tod von Migranten

Der Auslöser für die Unruhen war die Nachricht vom Tod eines Migranten, der seit Sonntag nach einem Selbstmordversuch im Krankenhaus lag. Nach Angaben anderer Menschen im Flüchtlingslager soll der Verstorbene nicht angemessen versorgt worden sein. Aus diesem Grund haben einige Bewohner des Zentrums einige Einrichtungsgegenstände zerstört und heftig protestiert.

Viele Polizeibeamt:innen mussten laut Medienberichten einschreiten. In diesem Flüchtlingslager befinden sich einige der Migranten, welche vor zwei Wochen in das von Italien betriebene Flüchtlingszentrum in Albanien gebracht, dann aber nach dem Eingreifen der italienischen Justiz nach Italien zurückgebracht wurden.

Zahl der Ankünfte verringerte sich

Seit Anfang 2024 sind 55.049 Personen nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, darunter 6.915 Minderjährige, wie das italienische Innenministerium in einer aktuellen Bilanz mitteilte. 

Im Vergleichszeitraum 2023 waren 144.035 Menschen angekommen. Auch gegenüber 2022 verringerte sich die Zahl der Ankünfte, so waren im Vergleichszeitraum 2022 84.910 Migranten nach Italien gekommen.

Die meisten Asylwerber, die im Jahr 2024 bisher in Italien eintrafen, stammten aus Bangladesch, Syrien, Tunesien und Ägypten.

Video: EU-Migrationspolitik - Strengerer Asyl-Kurs

ribbon Zusammenfassung
  • In einem Flüchtlingslager in der süditalienischen Hafenstadt Bari ist am Montagabend ein Protest ausgebrochen.
  • Dieser war gegen die Lebensbedingungen im Aufnahmezentrum gerichtet.
  • Der Auslöser für die Unruhen war die Nachricht vom Tod eines Migranten, der seit Sonntag nach einem Selbstmordversuch im Krankenhaus lag.
  • Nach Angaben anderer Menschen im Flüchtlingslager soll der Verstorbene nicht angemessen versorgt worden sein.
  • Die Polizei musste laut italienischen Medien einschreiten.