Horn von Afrika: Dürre und Hunger betreffen 18,4 Millionen
Zu der sich zuspitzenden Lage habe auch beigetragen, dass wegen Wasser- und Futtermangels rund sieben Millionen Tiere verendet seien. Für die Nomaden und Halbnomaden in den Dürregebieten bedeutet der Verlust von Rindern, Schafen und Ziegen das Wegfallen ihrer wirtschaftlichen Existenz, das Fehlen von Milch habe zudem zur Unterernährung der Kinder beigetragen, hieß es. Zudem hat der Krieg in der Ukraine Auswirkungen auch auf die Lebensmittelpreise am Horn von Afrika, ausbleibende Getreidelieferungen erschweren die Versorgungslage und Hilfsprogramme.
Viele Wasserquellen seien versiegt und die Preise für Wasserlieferungen seit November 2021 um 71 Prozent angestiegen, der daraus resultierende Wassermangel führe in der Folge zu einer Verschlechterung der hygienischen Bedingungen und weiteren gesundheitlichen Problemen. Seit Jänner 2021 hätten bereits mehr als eine Million Menschen ihre Dörfer verlassen, darunter allein 805.000 Menschen in Somalia. Bisher sei nur ein geringer Teil der Mittel aufgebracht worden, damit die Regierungen der betroffenen Länder und Hifsorganisationen die Folgen der Dürre bekämpfen und den Menschen helfen könnten, so die UNO. In den kommenden Monaten würden umgerechnet 1,6 Milliarden Euro benötigt.
Eine Entwarnung ist nicht in Sicht: Langfristigen meteorologischen Prognosen zufolge könnte auch die im Oktober beginnende nächste Regenzeit keine Abhilfe schaffen.
(S E R V I C E - UN-Angaben zu Dürre am Horn von Afrika: http://dpaq.de/5k5ry)
Zusammenfassung
- Nach zwei Dürrejahren in Folge sind am Horn von Afrika mehr als 18,4 Millionen Menschen von Lebensmittelmangel, Hunger und Unterernährung bedroht.
- Nach den am Montag verbreiteten Angaben gelten mehr als 7,1 Millionen Kinder in den betroffenen Regionen als unterernährt, rund zwei Millionen gelten sogar als schwer unterernährt.