Hochwasser-Warnung: Badeverbot für Neue Donau
Die Hochwasser-Lage in Süddeutschland bleibt kritisch und auch in Österreich steigt der Wasserspiegel von Donau und Inn. Es wird damit gerechnet, dass die Hochwasser-Warngrenze noch am Montagnachmittag überschritten wird.
Das liegt nicht nur an den Wassermassen aus Deutschland. Reinhard Enzenebner vom Hydrographischen Dienst Oberösterreich erklärt im Gespräch mit PULS 24, dass auch hierzulande die Niederschläge andauern und für steigende Pegel sorgen.
Lokale Überschwemmungs-Gefahr
Im Laufe des Montags steigt auch die Gewittergefahr wieder stark, lokal soll heftiger Regen niedergehen. Bei kleineren Gewässern kann es dann in ganz Oberösterreich zu lokalen Überschwemmungen kommen.
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Am Montagnachmittag wird voraussichtlich die Warngrenze an der Donau überschritten, erklärt Enzenebner. Bis Dienstagnachmittag könne der Pegel noch gut einen Meter steigen und auch danach nur langsam zurückgehen.
Eine Katastrophe wie in Deutschland sei jedoch nicht zu erwarten, schildert der Hochwasser-Experte: "Man kann davon ausgehen, dass es kein großes Ereignis geben wird."
Video: Hochwasser in Süddeutschland - droht in Österreich Ähnliches?
Am Inn und der Donau rüstet man sich dennoch mit mobilen Hochwasserschutzmaßnahmen.
Badeverbot für Neue Donau in Wien
Die Stadt Wien hat am Montag ein Badeverbot für die Neue Donau erlassen. "Auch Wassersport und Bootfahren sind verboten", teilte der Magistrat auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit.
Die Maßnahme sei aus hygienischen Gründen und wegen der "starken Niederschläge im Einzugsbereich der Donau", getroffen worden. Wie lange das Badeverbot aufrecht bleibt, hängt in der Regel von Probenergebnissen der Labors für Hygiene ab.
Zweite Hochwasserwelle
In der Nacht auf Dienstag wird zwar eine zweite Hochwasserwelle erwartet, sie sollte aber wie die erste kein Problem darstellen, bestätigt auch Feuerwehr-Kommandant Markus Furtner aus Schärding. Montagvormittag sei die Lage "unverändert gut" gewesen.
Der mobile Hochwasserschutz am Inn in Schärding bleibt aufgebaut, bis 6,50 Meter reichte er am Montag. "Wir könnten noch nachbauen", erklärt Furtner.
Wasserstand des Inn über fünf Meter
In der Nacht auf Sonntag erreichte der Inn in der ersten Hochwasserwelle 5,09 Meter. Einen Pegelstand bis zu 5,20 Meter erwarte man auch in der kommenden Nacht.
Auch in Linz bleibt der mobile Hochwasserschutz bestehen und "sollte ausreichen", entwarnt Enzenebner vom Hydrografischen Dienst.
Lage in Niederösterreich ruhig
In Niederösterreich deuten die Prognosen darauf hin, "dass es kein Hochwasser geben wird", sagte Sprecher Klaus Stebal vom Landesfeuerwehrkommando am Montag. Die Lage werde laufend beobachtet. "Aktuell sind keine Maßnahmen zu setzen, weil die Prognosen nach unten gehen", sagte Stebal.
Bei der Messstation Kienstock in der Wachau war am Sonntag die Hochwasserwarnstufe überschritten worden. Am Montag sank der Pegel aber wieder.
Höchsttand in NÖ am Mittwoch
Es wird jedoch ein erneuter Anstieg im Laufe des Tages vorhergesagt. Der Pegel-Höchststand in Niederösterreich werde für die Nacht auf Mittwoch erwartet, sagte Stebal.
Zusammenfassung
- Wassermassen aus Süddeutschland und Starkregen lassen auch in Österreich die Pegelstände von Donau und Inn steigen.
- In Oberösterreich dürfte die Hochwasser-Warngrenze bald überschritten werden, lokale Überschwemmungen werden erwartet.
- In der Nacht auf Dienstag kommt eine zweite Hochwasserwelle, in Niederösterreich wird der Höchststand erst am Mittwoch erwartet.
- Wie ernst ist die Lage?