Hawaii: Über 100 Tote nach Feuerkatastrophe
Das teilte die zuständige Bezirksverwaltung am späten Dienstagabend (Ortszeit) mit. "Wir sind untröstlich, dass wir einen solchen Verlust erlitten haben", sagte Gouverneur Josh Green. Auch Kinder seien darunter, bestätigte er nach einer Reporterfrage. Zudem warnte er erneut, dass die Zahl der Opfer noch erheblich steigen könne.
Helfer durchsuchen mit Leichenspürhunden weiter die ausgebrannten Gebäude. Erst rund ein Drittel davon sei inspiziert worden, teilte der Bezirk Maui weiter mit. Nur fünf der Leichen hätten bisher identifiziert werden können, sagte Polizeichef John Pelletier. Die Behörden riefen die Angehörigen von Vermissten auf, DNA-Proben abzugeben, um diese gegebenenfalls abgleichen zu können.
Inzwischen sei ein größeres Team von Forensikern und Pathologen auf der Insel eingetroffen, um bei der Identifizierung zu helfen, hieß es in Medienberichten. Auch eine mobile Leichenhalle sei aufgebaut worden. Die Brände auf Maui seien die tödlichsten in den USA in mehr als 100 Jahren gewesen.
Todeszahlen dürften weiter steigen
Angesichts der vielen Vermissten-Meldungen könnte sich die Opferzahl möglicherweise noch verdoppeln, sagte Green. Nach ersten Schätzungen von Experten könnte sich der wirtschaftliche Schaden durch die verheerenden Feuer auf 3 bis 7,5 Milliarden Dollar belaufen.
Die Kleinstadt Lahaina, die vor dem Unglück 13.000 Einwohner zählte, hat es besonders hart getroffen. Viele Straßenzüge dort sehen aus wie in einem Kriegsgebiet. Der Ortskern wurde völlig zerstört. Mehr als 2.000 Gebäude brannten teilweise oder ganz ab.
Heftige Winde fachten Feuer an
Die Waldbrände waren am Dienstag letzter Woche an mehreren Orten auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii ausgebrochen, die den gleichen Namen wie der Bundesstaat trägt. Heftige Winden fachten die Flammen an, sodass sie sich schnell ausbreiteten.
Das besonders desaströse Feuer in Lahaina war nach Angaben der Behörden am Montag zu 85 Prozent eingedämmt.
Biden will nach Hawaii reisen
US-Präsident Joe Biden will bald auf die hawaiianische Insel reisen. "Meine Ehefrau Jill und ich werden so bald wie möglich nach Hawaii reisen", kündigte Biden am Dienstag bei einer Rede in Milwaukee an.
Er wolle aber bei den dortigen Bergungsarbeiten nicht im Weg sein oder diese stören. In der Zwischenzeit wolle er daher sicherstellen, dass die Menschen auf Maui die notwendige Unterstützung bekommen.
"Alles, was sie brauchen, werden sie bekommen", versprach der Demokrat. Biden hatte den Menschen in Hawaii zwei Tage nach Ausbruch der Brände Katastrophenhilfe der Regierung zugesagt. Fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Regierungsangaben zufolge mittlerweile vor Ort.
Anmerkung: Die Todeszahlen wurden am Mittwochvormittag von 101 auf 106 aktualisiert.
Zusammenfassung
- Die Zahl der Toten nach den verheerenden Wald- und Buschbränden im US-Bundesstaat Hawaii ist auf 101 gestiegen.
- Angesichts der vielen Vermissten-Meldungen könnte sich die Opferzahl möglicherweise noch verdoppeln, sagte Gouverneur Josh Green.
- Die Kleinstadt Lahaina, die vor dem Unglück 13.000 Einwohner zählte, hat es besonders hart getroffen. Viele Straßenzüge dort sehen aus wie in einem Kriegsgebiet.
- US-Präsident Joe Biden will bald auf die hawaiianische Insel reisen.