puls24 Logo

Häftlingsaufstand in römischem Gefängnis

Ein Aufstand ist am Freitag im römischen Gefängnis "Regina Coeli" ausgebrochen. Rund hundert Häftlinge randalierten in der Strafanstalt, die sich im römischen Viertel Trastevere befindet. Dabei kam es zum einem Stromausfall, einige Campingkocher, die die Insassen zum Kochen nutzen, wurden in Brand gesetzt.

Die Sträflinge, die seit Tagen gegen die schwierigen Lebensbedingungen in der Strafanstalt protestieren, warfen Gegenstände in ihren Zellen, sie zerstörten die Videoüberwachungsanlagen und gingen auf das Gefängnispersonal los. Erst nach einigen Stunden konnte der Aufstand gelegt werden, sagte Gennarino De Fazio, Sprecher der Strafvollzugspolizei Uilpa. Er beklagte einen "höllischen Zustand" in dem überbelegten Gefängnis.

In Italien mehren sich die Aufstände in den Strafanstalten. Fast täglich brachen in den letzten Wochen gewaltsame Proteste in den überfüllten Gefängnissen des Landes aus. Die Insassen protestieren gegen die Überbelegung und die auch wegen der hohen Sommertemperaturen schlechten Bedingungen.

Italiens Justizminister Carlo Nordio hat erst kürzlich ein Gesetz zur Entlastung der italienischen Gefängnisse im Parlament durchgebracht. Dieses enthält einige bemerkenswerte Neuerungen, angefangen bei der Möglichkeit, die Strafe in einem anderen Umfeld als dem Gefängnis zu vollziehen, z. B. in Wohngemeinschaften für Drogenabhängige. Jeder Fall wird von einem Gericht bewertet.

Fast 60.000 Häftlinge sitzen in den italienischen Strafanstalten. Die Haftanstalten sind damit um rund 8.000 Haftplätze überbelegt.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Aufstand brach im römischen Gefängnis 'Regina Coeli' aus, bei dem rund 100 Häftlinge randalierten und einen Stromausfall verursachten.
  • Gennarino De Fazio, Sprecher der Strafvollzugspolizei Uilpa, berichtete von einem 'höllischen Zustand' im überbelegten Gefängnis, das Teil einer Serie von Aufständen in italienischen Strafanstalten ist.
  • Italiens Justizminister Carlo Nordio hat ein Gesetz zur Entlastung der Gefängnisse durchgebracht, während fast 60.000 Häftlinge in den überbelegten Strafanstalten des Landes sitzen.