Grüne fordern Attraktivierung des Gürtels für Nachtschwärmer
Die Partei drängt seit geraumer Zeit auf eine Reduktion der Autos am Gürtel, über den täglich 70.000 Fahrzeuge brausen. Verkehrsader soll die Straße zwar bleiben, allerdings in abgespeckter Form. Die Grünen fordern etwa die Wegnahme jeweils einer Fahrspur pro Richtung. Im Gegenzug soll mehr Platz zum Beispiel für Lokalbesucher geschaffen werden, verlangten Planungssprecher Kilian Stark und Lena Köhler, die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin der Grünen in der Josefstadt.
"Die Stadt muss wieder mehr Liebe in die Gürtelbögen stecken", forderte Köhler. Damit ist nicht ein Revival der inzwischen dort deutlich reduzierten Rotlichtszene gemeint, sondern Planungsmaßnahmen, die die Gegend aufwerten sollen. Seit der Revitalisierung sei wenig geschehen, befinden die Grünen. Anrainer aber auch Gastronomen würden sich Maßnahmen wünschen.
Eine Änderung ist nach Ansicht der Partei etwa bei den Gehbereichen nötig. Diese seien zu schmal, beklagen sie. In Zukunft soll es bis zu sieben Meter Platz zum Flanieren oder zum Verweilen entlang der Lokale geben. Weitere Schanigärten oder konsumfreie Zonen könnten dort eingerichtet werden. Insgesamt könnten zwischen Gumpendorfer Straße und Alser Straße 48.000 Quadratmeter neu genutzt werden, heißt es. Auch Freiluft-Kulturorte werden urgiert.
Leere Räume unter den Gürtelbögen sollen zudem reduziert und die Beleuchtung verbessert werden, um Angsträume zu reduzieren. Der Vorschlag der Grünen sieht auch großräumige Baumpflanzungen vor.
Zusammenfassung
- Die Wiener Grünen fordern eine Aufwertung des Gürtels für Nachtschwärmer, mit mehr Platz für Schanigärten und Fußgänger.
- Um den Verkehr zu reduzieren, soll pro Richtung eine Fahrspur weichen; täglich fahren 70.000 Fahrzeuge über den Gürtel.
- Geplant sind bis zu sieben Meter breite Gehbereiche und die Neunutzung von 48.000 Quadratmetern, inklusive Freiluft-Kulturorten und Baumpflanzungen.