Falschgeld-Aufgriffe vervielfacht: Zoll fand 660.000 Euro bis November
Die große Steigerung sei auch der "neuen Spezialisierung, die mit den neuen Strukturen entstanden ist", zuzurechnen, betonte Ressortchef Magnus Brunner (ÖVP).
2019 lag die Jahresbilanz noch bei 19.760 Euro in neun Fällen, bei einem durchschnittlichen Aufgriffswert von rund 2.195 Euro. 2020 ging diese Summe etwas zurück: In 31 Fällen wurden 15.350 Euro an falschen Euroscheinen aus dem Bargeldverkehr gezogen. 2021 waren es zwar wieder weniger Aufgriffe (16), dafür mit Euro 112.480 eine deutlich höhere Gesamtsumme. 2022 wird diese Zahl bei weitem übertroffen: Bis November gab es 49 Aufgriffe mit einem durchschnittlichen Wert von rund 13.552 Euro.
Zuletzt sorgte im November ein großer Fund für Aufsehen: Im Postverteilzentrum Inzersdorf öffnete das Kundenteam bei einer Schwerpunktkontrolle ein verdächtiges Paket und entdeckte statt der angegebenen Ware einen wahren Blütenregen: 100 Stück gefälschter 200-Euroscheine und 97 Stück gefälschter 500-Euroscheine mit einem Gesamtwert von 68.500 Euro.
Oft unterstützen spezialisierte "Bargeldhunde" die Beamten. So verwies der Schäferrüde "Ike" im Herbst auf eine Sendung, die insgesamt 86.760 Euro Falschgeld in unterschiedlichen Notengrößen enthielt.
"Unsere Zöllnerinnen und Zöllner leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Landes und im Kampf gegen die internationale, organisierte Kriminalität", kommentierte der Finanzminister. Das aufgegriffene Falschgeld werde rasch aus dem Verkehr gezogen und für weitere Ermittlungen an das Bundeskriminalamt übergeben. Für Besitz, Bestellung oder auch Bezahlung mit Falschgeld drohen bei Vorsatz hohe Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren Haft.
Zusammenfassung
- In Summe wurden bis November bereits mehr Falschgeld als in den vergangenen drei Jahren aufgegriffen.
- 664.060 Euro Falschgeld sind vom Zoll in diesem Jahr aus dem Verkehr gezogen worden. Seit 2019 hat sich die Summe der Falschgeld-Aufgriffe vervielfacht.
- 2019 lag die Jahresbilanz noch bei 19.760 Euro in neun Fällen, bei einem durchschnittlichen Aufgriffswert von rund 2.195 Euro.