EU-Kommission will Gentechnik-Regeln lockern
Damit könnten etwa Verfahren wie die Gen-Schere Crispr/Cas einfacher zum Einsatz kommen. Ziel der Deregulierung ist unter anderem, die Zucht von Pflanzen zu beschleunigen, die etwa widerstandsfähiger gegen Wassermangel oder Schädlinge sind.
Grüne Gentechnik
Wissenschafter:innen drängen schon länger darauf, die strengen EU-Regeln für sogenannte grüne Gentechnik zu lockern. Umgekehrt haben die bisher bekanntgewordenen Pläne bereits zu heftiger Kritik etwa von österreichischen NGOs geführt. Die Kritiker fürchten, dass große Konzerne noch mehr Kontrolle über die Lebensmittelproduktion bekommen könnten.
Zudem befürchten etwa Verbraucherschützer, dass Bürger:innen sich künftig nicht mehr bewusst gegen Essen entscheiden könnten, das durch neue Gentechnikmethoden verändert wurde. Mehr Risiken für die menschliche Gesundheit durch eine Deregulierung wie geplant sehen weder die EU-Kommission noch Forscher. EU-Staaten und Europaparlament müssen die Vorschläge noch diskutieren und einen Kompromiss ausarbeiten.
Gewessler: "Wirklich große Sorge"
Aus Österreich wird es dazu Widerstand geben. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach am Mittwoch vor dem Ministerrat von "wirklich großer Sorge" angesichts der Pläne. "Wenn man wirklich regelt, dass die Wahlfreiheit genommen wird, dann ist das mit Sicherheit etwas, das wir von Österreich aus sicher mit großer Konsequenz bekämpfen werden", sagte sie.
Zusammenfassung
- Wie aus bekanntgewordenen Entwürfen hervorgeht, dürfte die Brüsseler Behörde vorschlagen, die bestehenden Regeln deutlich zu lockern.
- Damit könnten etwa Verfahren wie die Gen-Schere Crispr/Cas einfacher zum Einsatz kommen.
- Umgekehrt haben die bisher bekanntgewordenen Pläne bereits zu heftiger Kritik etwa von österreichischen NGOs geführt.
- Die Kritiker fürchten, dass große Konzerne noch mehr Kontrolle über die Lebensmittelproduktion bekommen könnten.