EU-Kommission genehmigt Corona-Impfung von Biontech/Pfizer
In der Europäischen Union ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen worden. Die EU-Kommission erteilte dem Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die bedingte Marktzulassung, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag sagte. Somit können die Impfungen gegen das Coronavirus jetzt auch in der EU beginnen. In Österreich soll am 27. Dezember die erste Impfung stattfinden.
Kurz zuvor hatte die EMA die bedingte Zulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer in der EU empfohlen. Die Zulassung sei ein "Meilenstein", sagte die EMA am Montag in Amsterdam. "Das ist wirklich eine historische wissenschaftliche Leistung", sagte EMA-Direktorin Emer Cooke. Außerdem warnte sie: "Wir haben noch nicht den Wendepunkt der Pandemie erreicht."
Der Impfstoff ist bereits unter anderem in Großbritannien, den USA und Kanada zugelassen. Er hat nach Angaben der Hersteller Pfizer und Biontech eine Wirksamkeit von rund 95 Prozent und wird für Personen ab 16 Jahre empfohlen. Außerhalb Europas haben schon die USA und Kanada mit Massenimpfungen mit dem Mittel begonnen.
Auch gegen Mutation wirksam
Die EMA rechnet damit, dass der Impfstoff der Firmen Pfizer und Biontech auch gegen die neu aufgetretene Coronavirus-Variante wirksam ist. "Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen Beweis für die Annahme, dass der Impfstoff nicht gegen die neue Variante wirken könnte", sagte EMA-Direktorin Cooke. Über die neue Virus-Variante müssten aber noch mehr Informationen gesammelt werden.
Die Experten der EMA hatten bereits seit Wochen die Daten und Resultate der klinischen Tests der Hersteller geprüft. Bei einer bedingten Zulassung ist der Hersteller verpflichtet, auch danach noch Daten etwa zur Langzeitwirkung an die EMA zu übermitteln. Auch Angaben zu möglichen Nebenwirkungen werden weiterhin geprüft. Voraussichtlich am 6. Jänner will die EMA auch den Weg frei machen für die Zulassung des zweiten Impfstoffes, dem Präparat vom US-Konzern Moderna.
Kurz begrüßt Zulassung
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) begrüßte die erste Zulassung und sprach in einer Stellungnahme von einem "erfreulichen Tag nach zehn Monaten harten Kampfes gegen die Corona-Pandemie." Wenn die EU grünes Licht gibt, werde man in Österreich "zügig mit der Verteilung und den ersten Impfungen ab dem 27. Dezember beginnen".
Die Auslieferung der ersten Dosen soll so schnell wie möglich geschehen, Österreich erhält zunächst 10.000 Dosen, zwei Impfungen sind pro Person erforderlich. Gestartet wird mit Impfungen für Menschen in Alten- und Pflegeheimen, für das Gesundheitspersonal und in Hochrisikogruppen. Im ersten Quartal erhält Österreich von Biontech/Pfizer 900.000 Impfdosen. Im Dezember und Jänner sind es 240.825 Dosen, im Februar folgen 331.500 und im März 375.375. Somit können im ersten Quartal in Österreich rund 450.000 Menschen geimpft werden.
Zusammenfassung
- In der Europäischen Union ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen worden.
- Für den Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer gibt es somit grünes Licht.
- Die EU-Kommission erteilte dem Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die bedingte Marktzulassung, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag sagte.
- Somit können die Impfungen gegen das Coronavirus jetzt auch in der EU beginnen.
- In Österreich soll am 27. Dezember die erste Impfung stattfinden.