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"In Alarmbereitschaft": Einsatzkräfte rüsten sich für Hochwasser

Wetterexpert:innen warnen in den kommenden Tagen vor Starkregen, Sturm, Muren, Hochwasser und Überflutungen. Im ganzen Land bereiten sich die Einsatzkräfte daher auf den Ernstfall vor. Ein Überblick.

In ganz Österreich wird es am Donnerstag nass. Schon am Vormittag kommt es zu Regenfällen, besonders stark fallen sie im Süden aus. Seit Tagen schlagen Meteorologen Alarm, zahlreiche Events wurden aufgrund der Vorhersagen bereits abgesagt.

Die Einsatzkräfte im ganzen Land rüsten sich für das Unwetter-Wochenende, auch Hochwasser sind nicht ausgeschlossen. 

Niederösterreich 

In Niederösterreich sind am Donnerstag nach ersten Regenfällen weiter Vorbereitungsmaßnahmen auf prognostizierte Starkniederschläge im Gange gewesen. Die Feuerwehren seien in Alarmbereitschaft, sagte Sprecher Klaus Stebal vom Landeskommando.

Video: Österreich bereitet sich auf Unwetter vor

Für einen Aufbau des Hochwasserschutzes sei es noch zu früh, betonte Stebal. Derzeit gehe es verstärkt um Vorbereitungsmaßnahmen wie Gerätewartung, man sei ohnehin "jederzeit einsatzbereit". Einige Male wurde wetterbedingt auch bereits in der Nacht auf Donnerstag und am Donnerstag selbst ausgerückt.

Seitens der Landeswarnzentrale wurde die höchste Hochwasserwarnstufe 3 ausgegeben. 

Burgenland

Im Burgenland hat am Donnerstagfrüh Regen eingesetzt, laut Landessicherheitszentrale gab es noch keine Unwettereinsätze für die Feuerwehren. 

In der zuständigen Abteilung im Amt der Burgenländischen Landesregierung wurde die Situation laufend beobachtet und besprochen - die Lage sei jedoch "ruhig", hieß es auf APA-Anfrage. Zahlreiche Events - darunter der erste Tag der offenen Tür im Landhaus - wurden abgesagt bzw. verschoben.

Verheerende Folgen hatte Starkregen im Burgenland zuletzt im Juni im Bezirk Oberwart. Man sei jedenfalls laufend in Besprechungen.

Video: Unwetter-Gefahr in Kärnten: "Lage entspannt"

Wien

Die Wiener Berufsfeuerwehr ist mit Beginn des Wetterumschwungs und einsetzenden Regens in der Bundeshauptstadt noch nicht mit verstärkten Einsätzen beschäftigt.

"Wir rechnen bei den Prognosen aber natürlich mit einem erhöhten Aufkommen", sagte ein Feuerwehrsprecher Donnerstagfrüh der APA. Die Einsatzkräfte seien darauf vorbereitet, "diverse Maßnahmen" zu ergreifen. Aktuell seien aber keine Sperren geplant.

"Wir haben fertige Einsatzpläne in den Schubladen", so der Sprecher. Auch die unterstützenden Organisationen, das Katastrophenhilfsteam und die Freiwillige Feuerwehr Wien, sind einsatzbereit.

Oberösterreich 

Oberösterreich rüstet sich ebenfalls für den angesagten Starkregen. Das Landesfeuerwehrkommando ist auf mögliche Hochwasser vorbereitet, erklärt Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer dem ORF.

 Die Böden und Flüsse können noch ausreichend Wasser aufnehmen und die Pegelstände waren im Normalbereich, sagte der Pressesprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Markus Voglhuber, am Nachmittag. Das Hauptaugenmerk lag in Oberösterreich auf Vorsorgemaßnahmen.

So hat etwa die Stadt Steyr wegen des prognostizierten Starkregens am Wochenende bereits dazu geraten, nicht in potenziellen Überflutungsgebieten wie dem Parkplatz bei der Schwarzen Brücke in Unterhimmel und in der Gegend hinter der Schwimmschule, die außerhalb der Hochwasserschutzmauer liegt, zu parken.

Die Kommunalbetriebe der Stadt Steyr (KBS) haben ihre Teams verstärkt. Im Notfall können bei den KBS Sandsäcke befüllt werden, teilte die Stadt in einer Aussendung mit.

Video: Hochwasser-Gefahr in NÖ - Feuerwehr rüstet auf

Steiermark 

Auch die steierische Landeswarnzentrale warnt vor Hochwasser, Schneebruch und Sturm. Vor allem die Obersteiermark dürfte von heftigen Niederschlägen betroffen sein. 

Es wurden daher schon einige Sicherheitssperren durchgeführt. Betroffen waren der Sölkpass (L704) und die Großglockner Hochalpenstraße. 

Kärnten 

Wegen für Donnerstag erwarteter heftiger Regenfälle im Süden Österreichs hat der Kraftwerksbetreiber Verbund am Mittwoch schon damit begonnen, die Pegel der drei großen Stauseen an der Drau in Kärnten abzusenken.

Betroffen sind die Stauseen bei Rosegg, Feistritz und Völkermarkt, bestätigte ein Verbund-Sprecher auf APA-Anfrage entsprechende Medienberichte.

Auch die Stadt Villach ergreift wegen der Wetterwarnungen Vorsichtsmaßnahmen. So werden ab Donnerstag, 13.00 Uhr, die Draubermen - also der Fußgänger- und Radfahrerbereich entlang der Drau - aus Sicherheitsgründen gesperrt. 

Tirol

Im Bundesland Tirol ist die Lage Donnerstagvormittag nach prognostizierten Regenfällen vorerst ruhig gewesen. 

Aktuell seien die Regenmengen "im Rahmen", auch die Pegelstände seien aktuell "stabil", sagte ein Landessprecher der APA. Angesichts der Prognosen sei man jedoch im engen Austausch mit der Geosphere Austria sowie den Einsatzorganisationen und beobachte das Wetter genau. Der Wetterdienst hatte eine Schnee- und Regenwarnung bis Sonntagnacht ausgegeben.

Video: Kommt das große Hochwasser?

Abseits der üblichen Sicherheitsvorkehrungen könne man indes jederzeit reagieren und Kapazitäten aufstocken, sollte sich die Lage ändern, hieß es wiederum seitens des Landes.

Vorarlberg

Der Westen Österreichs wird von Meteorologen nicht als Unwetter-Hotspots geschätzt. Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle in Feldkirch zeigte man sich wachsam, aber entspannt.

Die Feuerwehren im Land seien gut aufgestellt, ebenso sei man in der Leitstelle personell gut besetzt. Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) betonte, die Einsatzkräfte seien wie stets auf alles vorbereitet, man habe zudem viel in Prävention investiert, etwa in Hochwasserschutz, Wildbach- und Lawinenverbauungen

ribbon Zusammenfassung
  • Wetterexpert:innen warnen in den kommenden Tagen vor Starkregen, Sturm, Muren, Hochwasser und Überflutungen.
  • Im ganzen Land bereiten sich die Einsatzkräfte daher auf den Ernstfall vor.
  • Ein Überblick.