Sicherheitsgefahr durch Drohnen über britischen Gefängnissen
Im Gefängnis von Manchester habe die Menge an Drogen ein "katastrophales Ausmaß" erreicht, erklärte Taylor anschließend in einem Bericht. Demnach bringen kriminelle Banden die Drogen mithilfe von Drohnen, die sie über den Gefängnissen fliegen lassen, zu den Häftlingen. Sie nutzen dafür Löcher, die von Gefangenen in die Fenster gebrannt wurden.
Auf gleichem Wege würden auch Waffen wie sogenannte Zombie-Messer - lange Klingen mit gezackten Kanten - in die Gefängnisse geschmuggelt, sagte Taylor dem Sender BBC. "Es ist durchaus möglich, dass jemand, der entschlossen genug ist, eine Schusswaffe hereinbekommen kann", fügte er hinzu.
Polizei und Gefängniswärter haben laut Taylor die Verteidigung der Lufträume über den Gefängnissen aufgegeben. Am Gefängnis von Manchester seien im vergangenen Jahr etwa 220 Drohnen gesichtet worden, dies sei die mit Abstand höchste Zahl an allen Gefängnissen in England und Wales.
Die Labour-Regierung, die seit Juli vergangenen Jahres im Amt ist, unterstrich die Dringlichkeit der Situation und versprach Gegenmaßnahmen. Eine Sprecherin des Justizministeriums beklagte gleichzeitig die Zustände, in denen die Gefängnisse zum Zeitpunkt des Regierungswechsels gewesen seien. Sie seien "überfüllt und voller Drogen und Gewalt" gewesen.
Zusammenfassung
- Banden des organisierten Verbrechens in Großbritannien nutzen Drohnen, um Drogen und Waffen in Hochsicherheitsgefängnisse zu schmuggeln, was laut dem Gefängnis-Chefinspekteur Charles Taylor eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellt.
- Im Gefängnis von Manchester hat die Menge an Drogen ein katastrophales Ausmaß erreicht, und es wurden im vergangenen Jahr etwa 220 Drohnen gesichtet, die zur Versorgung der Insassen eingesetzt wurden.
- Die Labour-Regierung hat Maßnahmen angekündigt, um die Zustände in den überfüllten und gewalttätigen Gefängnissen zu verbessern, während das Justizministerium die Situation als dringlich bezeichnet.