Heißere Meere: Fischarten werden entweder flüchten oder sterben
21,1 Grad Celsius betrage die Temperatur der Ozeane. Der rapide Anstieg spiegle die generelle Klimaerwärmung wider. Weiter Gründe seien aber auch das "El Niño"-Phänomen und eine derzeit stärkere Sonneneinstrahlung, meint Gerhard Herndl, Meeresbiologe an der Universität Wien, im PULS 24 Interview.
Meere erwärmt, Fischarten verdrängt
Die Erwärmung habe vor allem die Konsequenz, dass sich Organismen "langsam nach Norden bewegen". Die arktischen Organismen, die in den Polarmeeren wohnen, könnten dann "nicht mehr ausweichen" und würden von den Arten verdrängt werden, die einwandern. Es handle sich dabei um eine "Tropikalisierung des Atlantiks", meint Gerhard Herndl, Meeresbiologe an der Universität Wien, im PULS 24 Interview.
Wandern tropische Organismen nach Norden, würden sich "ganze Lebensgemeinschaften" ändern. Dies wiederum führe dazu, dass gewisse Fischarten, wie der Kabeljau, verdrängt werden.
Mittelmeer: 90 Prozent der Arten überfischt
Im Allgemeinen seien im Atlantik etwa 50 Prozent der fischbaren Arten überfischt, im Mittelmeer sogar knapp 90 Prozent. Dies sei vor allem deshalb außergewöhnlich, weil sich nur knapp zwei Prozent der Weltbevölkerung "aus dem Meer ernährt", so Herndl.
Die Ursache dieser Überfischung sei die Tatsache, "dass wir Raubfische fangen", von denen es relativ wenig gebe. Fange man hier etwas weg, sehe man die Konsequenzen "relativ bald": Die Organismen seien überfischt und "vorm Aussterben".
Zusammenfassung
- 21,1 Grad Celsius betrage die Temperatur der Ozeane.
- Die Erwärmung der Ozeane habe vor allem die Folge, dass Organismen Richtung Norden wandern.
- Ganze Fischarten könnten dadurch verdrängt werden, meint Meeresbiologe Gerhard Herndl.