Hamas-Geisel Emily Hand (9) galt als tot. Am Samstag kam sie frei und ist nun wieder mit ihrem Vater Thomas vereint.APA/AFP/Israel Army

Emily galt als tot: Hier sieht die Hamas-Geisel ihren Vater wieder

Emily Hand ist neun Jahre. Nach der Terrorattacke in Israel wurde sie für tot gehalten. Ihr Vater erklärte weinend, er sei froh, dass sie wenigstens nicht in die Hände der Hamas gefallen sei. Dann begann ein Nervenkrimi. Am Samstag kam sie frei - Thomas konnte sie im Spital erstmals wieder umarmen. Nun sorgt ihre Freilassung für einen Eklat zwischen Israel und Irland.

Nach der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober brach für den aus Irland stammenden Thomas Hand eine Welt zusammen. Seine neunjährige Tochter Emily ist tot, hieß es. Sie übernachtete bei einer Freundin im Kibbutz Be’eri, als die Hamas kamen. In einem Fernsehinterview danach weinte der Vater. Unter Tränen sagte er, er sei erleichtert. Wenigstens sei Emily nicht in die Hände der Hamas gefallen, denn das sei "schlimmer als der Tod"

Emily lebt - der Albtraum beginnt 

Erst später kamen Gerüchte auf, dass Emily doch als eine von über 200 Geiseln in der Gewalt der Hamas sein könnte. Damit begann das bange Warten. Vergangene Woche forderte Thomas Hand dann in einem emotionalen Appell die Freilassung seiner Tochter. Die Familie erlebe einen Albtraum, sagte er. 

Am Samstag schließlich erreichte der Nervenkrimi für die Familie seinen Höhepunkt. 20 Geiseln sollen um 15 Uhr freigelassen werden, hieß es von der Hamas, doch nichts passierte. Die Hamas verzögerte, Israel drohte mit der Fortsetzung der Offensive im Gazastreifen, Katar und Ägypten vermittelten, selbst US-Präsident Biden schaltete sich ein. 

Happy End im Spital

Schließlich, am späten Abend, kamen doch noch 17 Geiseln frei. Das Rote Kreuz brachte sie über die Grenze nach Ägypten, von dort wurden sie ins Spital nach Israel geflogen. Dort sah Emily nach fast zwei Monaten ihren Vater und ihre beiden Halbgeschwister wieder. Thomas konnte seine Tochter endlich wieder strahlend in die Arme schließen

Irlands Regierungschef erzürnt Israel

In Irland schlug Emilys Entführung hohe Wellen. Als Emily freikam, twitterte selbst der irische Regierungschef Leo Varadkar: "Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf."

Israel empört - Irischer Botschafter wird vorgeladen

Israel reagierte empört, Außenminister Eli Cohen will den irischen Botschafter vorladen. Varadkars Tweet sei eine Verharmlosung der Geiselnahmen durch die islamistische Hamas. Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, schrieb: "Die neunjährige Emily war nie "verloren" - sie wurde brutal von der terroristischen Hamas entführt und als Geisel gehalten."

ribbon Zusammenfassung
  • Emily Hand ist neun Jahre. Nach der Terrorattacke in Israel wurde sie für tot gehalten.
  • Ihr Vater erklärte weinend, er sei froh, dass sie wenigstens nicht in die Hände der Hamas gefallen sei.
  • Dann begann ein Nervenkrimi.
  • Am Samstag kam sie frei - Thomas konnte sie im Spital erstmals wieder umarmen.
  • Nun sorgt ihre Freilassung für einen Eklat zwischen Israel und Irland.