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E-Auto-Frachter könnte noch tagelang brennen

In der Nacht auf Mittwoch brach auf einem Frachter vor der niederländischen Insel Ameland in der Nordsee ein Feuer aus. An Board sind fast 4.000 Autos, davon 25 E-Autos. Eines der E-Autos könnte den Brand ausgelöst haben. Das Feuer ist immer noch nicht gelöscht. Das Schiff driftet nun Richtung Westen ab und droht zu sinken.

Die Küstenwache fürchtet, dass das Feuer noch Tage oder sogar Wochen brennen könnte. Den Brand direkt zu löschen, sei laut Küstenwache nicht möglich. Das Löschwasser könnte die "Fremantle Highway" zum Kentern bringen. Derzeit wird das Schiff von beiden Seiten mit Löschbooten gekühlt.

Mit Flugzeugen wollen Bergungsspezialisten die Temperatur des Frachters aus der Luft prüfen. Erst bei einer Abkühlung können Spezialisten an Bord. Auch wenn das Schiff aktuell nach Westen abdriftet, sei es stabil. Laut Edwin Granneman, Sprecher der Küstenwache, ist der Frachter weiterhin mit einem Notkabel an einen Schlepper gekoppelt.

Deutschland bietet Hilfe an

Die deutsche Bundesumweltministerin, Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), zeigte sich unterdessen besorgt. Es drohe eine "Umweltkatastrophe ungekannten Ausmaßes", wenn das Schiff sinke, erklärte Lemke. Dem Bundesumweltministerium zufolge befinden sich an Bord 1.600 Tonnen Schweröl sowie weitere 200 Tonnen Marinediesel.

Der Nationalpark Wattenmeer sei "ernsthaft in Gefahr", wenn "große Mengen Treibstoff und weitere umweltschädliche Schadstoffe aus der Ladung des Frachters das empfindliche Ökosystem der Nordsee großflächig verschmutzen". Für Lemke ist klar: "Das gilt es mit allen Kräften zu verhindern". Sie bot die Unterstützung Deutschlands an. "Deutschland wird alles zur Verfügung stellen, was helfen kann".

Gefahr einer Ölpest sei gering

Nach Einschätzung des zuständigen niederländischen Ministers ist die Gefahr einer Ölpest hingegen gering. Wenn Treibstoff aus dem Frachter ausströmen sollte, würde sich dieser Richtung Norden in die offene See verbreiten, teilte der Minister für Infrastruktur und Wasserverwaltung, Mark Harbers, dem Parlament in Den Haag am Donnerstag mit. Er beruft sich dabei auf die Vorhersagen für Wind und Strömung.

Mehr Autos als vermutet an Board

Während am Mittwoch noch angenommen wurde, dass sich auf dem Frachter 2.857 Autos befinden, gab ein Sprecher der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha in Tokio bekannt, dass es tatsächlich 3.783 Pkws sind. Die "Fremantle Highway" war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur. Die 23 Mann starke Besatzung versuchte, das Feuer zu löschen, musste jedoch später das Schiff verlassen. Ein Mensch starb, 22 weitere wurden leicht verletzt.

ribbon Zusammenfassung
  • In der Nacht auf Mittwoch brach auf einem Frachter vor der niederländischen Insel Ameland in der Nordsee ein Feuer aus. An Board sind fast 4.000 Autos, davon 25 E-Autos.
  • Es wird vermutet, dass eines der E-Autos den Brand ausgelöst hat.
  • Nach 24 Stunden ist das Feuer immer noch nicht gelöscht.
  • Laut Küstenwache driftet der Autofrachter nun in Richtung Westen ab, es wird versucht ein Sinken zu verhindern.