Wasserstand des Amazonas in Kolumbien dramatisch niedrig
In der Region Amazonas im Süden Kolumbiens sind den Angaben zufolge mindestens 7.400 Menschen von den Folgen des niedrigen Wasserstands betroffen. Für die in der Region lebenden Indigenen sind Boote sonst das wichtigste Fortbewegungsmittel - Straßen gibt es im Regenwald kaum. Die Regionalhauptstadt Leticia, die im Dreiländereck zwischen Kolumbien, Brasilien und Peru liegt, ist von der kolumbianischen Seite über Straßen gar nicht zu erreichen.
Wenn die Menschen den Amazonas und seine Nebenflüsse nicht mit Booten befahren können, ist unter anderem ihre Nahrungsmittelversorgung bedroht. Fotos aus Leticia aus den vergangenen Tagen zeigen viele kleine Boote, die auf dem Trockenen liegen und nicht mehr benutzt werden können. Große Flächen im Flussbett sind sogar ganz trocken gefallen.
Die extreme Trockenheit in Südamerika, die auf den Klimawandel und das Wetterphänomen El Niño zurückgeführt wird, hat schon in mehreren Ländern zu Wassermangel geführt, teilweise musste die Wasser- und Stromversorgung eingeschränkt werden. Auch Kolumbiens Hauptstadt Bogotá ist davon betroffen. In Kolumbien, Peru, Ecuador, Brasilien und Bolivien hat die Dürre auch Brände angefacht, die oft bewusst zur Rodung von Ackerland gelegt werden.
Zusammenfassung
- Der Wasserstand des Amazonas ist in den letzten drei Monaten um 80 bis 90 Prozent gesunken, was auf extreme Trockenheit und den Klimawandel zurückgeführt wird.
- Mindestens 7.400 Menschen in der Region Amazonas im Süden Kolumbiens sind betroffen, da die niedrigen Wasserstände den Alltag und insbesondere die Nahrungsmittelversorgung erschweren.
- Fotos aus Leticia zeigen trockengefallene Flussbetten und unbrauchbare Boote, was die Situation für die dort lebenden Indigenen weiter verschlimmert.