Verkaufsstopp für Dubai-Schokolade von Hofer-Mutter
Das Landgericht Köln erließ eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen, die den Verkauf vorläufig verbietet. Dieselbe Schokolade desselben Herstellers wurde von Hofer in Österreich laut Homepage einem "Produktrückruf" unterzogen, sie war vorigen Herbst im Verkauf.
Ein Produkt darf in Deutschland laut dem Beschluss, aus dem die deutsche Nachrichtenagentur dpa am Montag zitierte, nur dann als "Dubai-Schokolade" oder ähnlich bezeichnet werden, wenn es in Dubai hergestellt wurde oder einen sonstigen geografischen Bezug zu Dubai hat. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Verbraucher irregeführt werden.
Aldi Süd hatte in seinen Filialen ab Dezember die "Alyan Dubai Handmade Chocolate" angeboten. Die Schokolade wurde in der Türkei produziert, wie auf der Rückseite angegeben ist. Aus Sicht des Gerichts genügt dieser Hinweis jedoch nicht aus. Wegen der Bezeichnung sei für Verbraucher anzunehmen, "dass das Produkt tatsächlich in Dubai hergestellt und nach Deutschland importiert" worden sei, heißt es im Beschluss. Andere Medien hatten zuerst darüber berichtet.
Abmahnungen gegen Lidl und Lindt
Geklagt hatte der Süßwarenimporteur Andreas Wilmers, der in Dubai hergestellte Schokolade der Marke Fex in Deutschland verkauft. Im Wiederholungsfall droht Aldi Süd ein Ordnungsgeld. Der Diskonter wollte sich auf Nachfrage der dpa nicht zu dem Fall äußern. Der Beschluss ist bisher nicht rechtskräftig, Aldi Süd kann noch Widerspruch einlegen.
Wilmers hatte im Dezember - wegen des Verkaufs von Dubai-Schokolade - auch den Diskonter Lidl und den Süßwarenhersteller Lindt abgemahnt. Bei diesen Verfahren gibt es bisher noch keine Entscheidung.
Lindt hatte daraufhin erklärt, der Begriff "Dubai Schokolade" stehe als Sortenbezeichnung für Schokolade mit der typischen Pistazien-Kadayif-Füllung und nicht für Schokolade, die aus Dubai stamme. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie teilte mit, Dubai-Schokolade dürfe auf der ganzen Welt hergestellt werden.
Hype auf Social Media
Um die mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllte Schokolade war zuletzt in gewissen Bevölkerungsteilen ein Hype entstanden. Ihren Aufstieg verdankt die Süßigkeit auch Sozialen Medien wie Instagram und Tiktok. In vielen Geschäften war die Schokolade im Dezember schnell ausverkauft.
In den vergangenen Monaten wurden die Tafeln auch in anderen Geschäften als Aldi oder Hofer, etwa auch in Lindt-Shops in Deutschland verkauft. Die Schokolade sorgte für Warteschlangen vor Geschäften und Weiterverkäufe im Internet zu überhöhten Preisen.
Video zu "Dubai Schokolade": Grün, crunchy & schwer zu kriegen
Zusammenfassung
- Der deutsche Diskonter Aldi Süd, zu dem in Österreich Hofer gehört, darf seine Dubai-Schokolade nicht mehr verkaufen.
- Das Landgericht Köln erließ eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen, die den Verkauf vorläufig verbietet.
- Dieselbe Schokolade desselben Herstellers wurde von Hofer in Österreich laut Homepage einem "Produktrückruf" unterzogen, sie war vorigen Herbst im Verkauf.
- Der Süßwarenimporteur Andreas Wilmers, der Schokolade aus Dubai importiert, hat die Klage eingereicht, während Aldi Süd noch die Möglichkeit hat, Widerspruch gegen den Beschluss einzulegen.
- Die Schokolade hat durch soziale Medien wie Instagram und TikTok einen Hype erfahren, was zu Warteschlangen und überhöhten Preisen im Wiederverkauf geführt hat.