Betonwände gegen Roadrunner am Kahlenberg
In besonders schweren Fällen soll das Auto beschlagnahmt werden. "Unser Ziel ist aber nicht, Autos zu beschlagnahmen, sondern für Ruhe und Verkehrssicherheit zu sorgen", so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) in einem Mediengespräch am Donnerstag.
Betonwände, Einbahnen und 30-er Zone
Insgesamt wurden bereits Mitte Juni 65 Leitwände aus Beton aufgestellt, um damit ein "Driften" mutmaßlicher Roadrunner zu unterbinden. Ein Einbahnsystem soll wiederum für ruhigere Verhältnisse am Kahlenberg sorgen und ein Nacht-30er auf der Zufahrtsstraße wird aktuell noch geprüft.
Die Nutzung des Parkplatzes und die Befahrbarkeit für Linienbusse werden durch die Maßnahmen nicht eingeschränkt. "In den letzten Monaten haben wir Gesetzesverschärfungen gefordert, die Schwerpunktkontrollen mit der Polizei und auch die Zusammenarbeit mit den Bundesländern ausgeweitet", berichtete Sima.
"Abnahme des Fahrzeugs am wirksamsten"
In dem Maßnahmenbündel wurden mit einer Kooperation zwischen Bundesländern und einer Task-Force weitere Verschärfungen gefordert, wie ein einheitliches Bundesverwaltungsstrafregister, Verschärfungen gegen Drogen-Lenker und in extremen Fällen von Raserei oder gefährlicher Verhaltensweise eine Beschlagnahme des Fahrzeugs.
"Die absolut wirksamste Maßnahme ist die Abnahme des Fahrzeugs. Das tut in der Szene am meisten weh, da es nicht nur ein Auto ist, sondern auch als Kultobjekt gilt", ergänzte Sima. Dazu fehle aber noch das entsprechende Bundesgesetz, da es einen Eingriff ins Eigentumsgesetz bedeutet.
Großteil inspizierter Fahrzeuge mit Mängeln
In Zusammenarbeit mit der Polizei hat die Stadt Wien Schwerpunkt-Aktionen gegen Roadrunner ausgeweitet, so wurden im Jahr 2021 über 1.600 Gutachten erstellt. Gezielt ausgewählte Fahrzeuge, die in ihrer Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt schienen, wurden dabei von der Polizei vorgeführt, wobei 92 Prozent dieser Fahrzeuge teils schwere Mängel aufwiesen. "Der Kahlenberg ist Teil des Biosphärenpark Wienerwald, diesen Lebensraum gilt es zu schützen", so der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP).
Zusammenfassung
- Beton-Leitwände, eine Einbahn-Regelung und eine nächtliche 30er-Zone auf der Zufahrtsstraße sollen die Roadrunner-Szene an einem Wiener Hotspot, dem Parkplatz am Kahlenberg im Zaum halten.
- In besonders schweren Fällen soll das Auto beschlagnahmt werden.