Berufungsprozess um Zugsunglück von Viareggio startet
Dabei geht es lediglich um die strafmildernden Umstände, die den Angeklagten, darunter Ex-Bahnchef Mauro Moretti, gewährt wurden. Das Oberste Gericht sah die Verantwortung der angeklagten Manager als erwiesen. Vor Gericht in Florenz erschienen mehrere Familienangehörige der Opfer, die seit dem Unglück um die Klärung der Katastrophenursache kämpfen.
Der Ex-Chef der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria GmbH - Eigentümerin des in Viareggio entgleisten und explodierten Kesselwaggons - wurde 2022 zu fünf Jahren und vier Monaten verurteilt. Der Manager, der zum Zeitpunkt des Unglücks für die Flotte der Cargozüge von GATX Rail Austria zuständig war, erhielt fünf Jahre und sechs Monate Haft.
Die Angeklagten, darunter auch einige deutsche Bahnmanager, mussten sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Auslösung einer Brandkatastrophe verantworten. Einigen von ihnen wurde auch vorgeworfen, Sicherheitsvorschriften verletzt zu haben. Moretti, ehemaliger Chef der italienischen Staatsbahnen (FS), wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Am 29. Juni 2009 war der Güterzug in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs von Viareggio entgleist, woraufhin einer der mit Flüssiggas gefüllten Tankwaggons explodierte. Die Detonation und der anschließende Großbrand richteten im Zentrum der Stadt schwere Schäden an. Rund 1.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Häuser stürzten ein, Autos gingen in Flammen auf. Die Unfallursache war möglicherweise ein Riss an einem Rad. Es war das schwerste Bahnunglück in Italien seit mehr als 20 Jahren.
Zusammenfassung
- Mehr als 15 Jahre nach dem verheerenden Zugsunglück in Viareggio, bei dem 32 Menschen starben, beginnt der Berufungsprozess für 13 Beschuldigte in Florenz.
- Das Oberste Gericht in Rom hatte die Verantwortung der Manager bestätigt, aber eine neue Berufung wegen strafmildernder Umstände angeordnet.
- Zwei österreichische Manager von GATX Rail Austria wurden zu Haftstrafen von über fünf Jahren verurteilt.