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Bereits 25 tödliche Forstunfälle seit Jahresbeginn

Das Arbeiten im Wald gehört zu den gefährlichsten Tätigkeiten in Österreich, warnte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Mittwoch in einer Aussendung. Seit Anfang des Jahres seien mindestens 25 Menschen bei Forstarbeiten tödlich verunglückt, davon seien 13 Personen 60 Jahre oder älter gewesen. Oft sind es herabfallende Bäume oder Äste, die zum Verhängnis werden.

Starke Maschinen als Werkzeug, steile Hänge, die Dichte des Waldes und wetterbedingte Veränderungen von Luft und Erde - all das macht Forstarbeiten zur Herausforderung. Volle Konzentration und eine präzise Arbeitsweise seien daher nicht nur wichtig, sondern lebensnotwendig, hieß es. Dennoch komme es immer wieder zu folgenschweren und teilweise tödlichen Unfälle. "Eine KFV-Analyse der vergangenen fünf Jahren zeigt zudem: etwa ein Drittel aller tödlichen Arbeitsunfälle sind Forstunfälle", berichtete KFV-Direktor Othmar Thann.

Pro Jahr müssten 1.900 Waldarbeitende im Krankenhaus behandelt werden. Obwohl das Verletzungsvolumen im Vergleich zu anderen Tätigkeiten wie etwa bei manchen sportlichen Aktivitäten eher gering sei, sei die Verletzungsschwere hingegen bei Forstunfällen besonders hoch, hieß es.

Generell zählen laut Aussendung Verletzungen durch fallende Objekte (25 Prozent) zu der häufigsten Ursachen bei der privaten Waldarbeit, ebenso wie das Hantieren mit Maschinen (14 Prozent), wie etwa mit Motorsägen. Auch Bodenunebenheiten und steile Hänge stellen eine permanente Gefahr für die Arbeitenden dar. Hier könne schon eine kurze Ablenkung oder Unachtsamkeit fatale Folgen nach sich ziehen, warnte der KFV.

Tatsächlich seien Ablenkung, Hektik, und Unachtsamkeit (34 Prozent) die häufigsten Verletzungsgründe bei der Waldarbeit, gefolgt von Fehleinschätzung (30 Prozent) und der Bodenbeschaffenheit (12 Prozent). Sie würden oft zu Knochenbrüchen (40 Prozent), offenen Wunden (23 Prozent) und Sehnen- und Muskelverletzungen (15 Prozent), an Fingern (16 Prozent), Unterschenkel (13 Prozent) und Fußgelenk/Knöcheln (10 Prozent) führen.

Der KFV riet dazu, jedenfalls bei Waldarbeiten Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dazu gehört das Tragen einer adäquaten Schutzausrüstung. Dazu zählen Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz, Forstjacke, Schnittschutzhose, Schutzhandschuhen sowie Forstsicherheitsschuhe.

Weiters wurde eindringlich davor gewarnt, alleine zu den Arbeiten aufzubrechen. Eine zweite Person sollte immer mit dabei sein. Denn traurige Tatsache ist auch: Jeder dritte tödlich verunglückte Waldarbeitende stirbt alleine.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Arbeiten im Wald gehört zu den gefährlichsten Tätigkeiten in Österreich, warnte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Mittwoch in einer Aussendung.
  • Seit Anfang des Jahres seien mindestens 25 Menschen bei Forstarbeiten tödlich verunglückt, davon seien 13 Personen 60 Jahre oder älter gewesen.
  • Pro Jahr müssten 1.900 Waldarbeitende im Krankenhaus behandelt werden.