APA/Barbara Gindl

Autobomben-Anschlag auf Zeugen Jehovas - Staatsschutz ermittelt

Am Freitagabend explodierten in der Südsteiermark zwei Autobomben. Niemand wurde verletzt, der Staatsschutz ermittelt.

In der Südsteiermark ermittelt die Polizei, nachdem eine bislang unbekannte Person am Freitagabend offenbar Sprengsätze an zwei Fahrzeugen angebracht hatte. Es kam zu zwei Detonationen. Verletzt wurde niemand. Der Staatsschutz ermittelt.

Beide Fahrzeugbesitzer hatten zuvor an einer Gebetsstunde der Glaubensgemeinschaft "Zeugen Jehovas" teilgenommen. Ein Zusammenhang mit dieser Veranstaltung ist derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen.

"Man hat schon Angst"

Es habe nur geraucht, so eine Nachbarin gegenüber PULS 24. Sie hätte schon Angst, aber am Freitagabend habe sie niemand Verdächtigen gesehen, als sie mit ihrem Hund spazieren war. 

Auch ein zweiter Nachbar zeigt sich "erschüttert", "man denkt nicht, dass so etwas passieren kann", sagt er gegenüber PULS 24. Der Knall sei lauter gewesen als ein Schuss, aber man habe im ersten Moment nichts gesehen. 

LVT ermittelt

Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) habe bereits eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet. Kriminalisten des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark, Sprengstoff-Experten der Polizei sowie der Entschärfungsdienst nahmen ebenfalls die Ermittlungen auf. Eine Tatortarbeit und die Spurensicherung wurden noch in der Nacht durchgeführt, hieß es am Samstag.

Explosion während Gebet

Die Autobesitzer, ein Mann und eine Frau, hatten ihre Fahrzeuge zwischen 18.45 Uhr und 21.00 Uhr auf einem Schotterparkplatz nahe des Gebetsraums in Leibnitz abgestellt. Laut Polizeisprecher Markus Lamb sollen sie dort offenbar auch parken dürfen. Noch während die Mitglieder der Zeugen Jehovas gebetet haben, hätten sie einen lauten Knall von draußen wahrgenommen, diesen aber nicht einordnen können, sagte Lamb auf APA-Nachfrage. Als dann die Frau hinaus zu ihrem Wagen ging, fielen ihr herumliegende Teile bei ihrem Auto auf.

Gefährdete Einrichtungen werden sensibilisiert

Etwa zeitgleich stieg der Mann in sein Fahrzeug und fuhr Richtung nach Hause los. Nach wenigen Kilometern detonierte auch bei ihm ein am Unterboden montierten Sprengsatz. Lamb zufolge blieb der Lenker unverletzt, doch das sei nur "Glück gewesen". Erst danach war klar, dass auch beim Auto der Frau ein Sprengsatz unter dem Wagen detoniert sein dürfte. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt.

Während die Ermittler nun sämtliche Bauteile der Sprengsätze unter die Lupe nehmen, werden potenziell gefährdete Einrichtungen sensibilisiert und polizeilich verstärkt überwacht, hieß es seitens der Ermittler. Die Motivlage sei derzeit völlig offen.

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  • Am Freitagabend explodierten in der Südsteiermark zwei Autobomben.
  • Niemand wurde verletzt, der Staatsschutz ermittelt.