Wiener Derby eskaliert: Verletzter "blutüberströmt"

Nach dem 343. Wiener Derby zwischen Rapid und der Austria stürmten Hooligans aus beiden Lagern den Platz. Es kam zu Schlägereien, pyrotechnische und andere Gegenstände flogen durch die Luft.

Mindestens eine Person dürfte verletzt worden sein. Dem ORF zufolge soll ein Fan blutüberströmt abtransportiert worden sein.

Ordner sollen die Situation nicht unter Kontrolle gehabt haben, die Polizei schritt Berichten zufolge relativ spät ein und postierte sich an der Mittellinie.

Die Situation eskalierte unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Auslöser soll gewesen sein, dass Austria-Anhänger Böller in Richtung der benachbarten Rapid-Osttribüne warfen.

Danach eskalierte die Situation relativ schnell, Fans beider Vereine waren auf den Rasen gestürmt. Später wurde ein Fan mit blutüberströmtem Gesicht auf einer Trage abtransportiert.

Erste Meldungen, dass es sich dabei um einen Polizisten gehandelt habe, verneinten ein Vertreter der Bundesliga sowie Rapid. Man wisse derzeit nicht, ob ein Polizist verletzt sei.

"Erschütternd", zum "Angst bekommen"

Rapid-Coach Robert Klauß erklärte: "Das trübt die Freude. Das, was danach passiert ist, will niemand sehen. Das beschäftigt mich auch."

Derartige Szenen gehörten "nicht ins Stadion", meinte Klauß. "Das sind Bilder, die wir nicht sehen wollen, sie schaden uns in der Außenwahrnehmung."

Allerdings könne man auch nicht wegschauen. Da Rapid nach den Vorfällen beim Derby im vergangenen Februar "unter Bewährung" stehe, sei die Gefahr eines Punkteabzugs wohl gegeben, befürchte der Deutsche: "Das ist mir sofort in den Sinn gekommen."

Auch Austrias Trainer Stephan Helm meinte: "Man darf das nicht zur Seite wischen." Es sei erschütternd, "dass es in einem Land wie Österreich zu solchen Ausschreitungen kommt. Man muss ja schon Angst bekommen, wenn man zu so einem Event geht." Vor allem "mit der Familie", so Helm.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem 343. Wiener Derby zwischen Rapid und Austria stürmten Hooligans den Platz und es kam zu Schlägereien sowie dem Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen.
  • Mindestens eine Person wurde verletzt und blutüberströmt abtransportiert, während die Polizei erst spät eingriff.
  • Rapid steht nach Vorfällen im Februar unter Bewährung, was nun einen Punkteabzug zur Folge haben könnte, befürchtet Rapid-Coach Robert Klauß.