APA/ROLAND SCHLAGER

Anschobers Neujahrsaufruf: Können Pandemie besiegen

Zwölf Monate nach Ausbruch von SARS-CoV-2 und damit der schwersten Pandemie seit 100 Jahren hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Neujahrstag dazu aufgerufen, sich für eine Impfung gegen das Coronavirus und damit für die "Wende gegen die Pandemie" zu entscheiden. "Was monatelang ersehnt wurde, wird jetzt Wirklichkeit", sagte er in einer Aussendung am Freitag unter Hinweis auf die Vakzine.

Nach dem Beginn der Impfung sogenannter Risikogruppen zeige die Schutzimpfung bei den ersten Tausenden Probeimpfungen eine gute Verträglichkeit. Es gelte nun vier Schritte zu realisieren, zum einem die massive weitere Absenkung der Neuinfektionen durch den aktuellen Lockdown wie auch eine Beschleunigung des Kontaktpersonenmanagements durch umfassende Digitalisierung erfolgen soll. Ebenso sollen die Testungen massiv ausgebaut werden, um Infektionen rascher zu erkennen und die Dunkelziffer zu senken. Als letzten Punkt nannte Anschober die schrittweise Umsetzung der Impfungen auf Basis des österreichischen Impfplans, um abhängig vom Zeitpunkt der Marktzulassungen und Lieferungen, bis im Sommer allen Interessierten eine Impfung anzubieten.

Eine Verwirklichung dieser Ziele sowie eine hohe Beteiligung der Bevölkerung an der Impfung könne die Pandemie immer stärker unter Kontrolle bringen, obwohl das Virus nicht von heute auf morgen verschwinden würde: "Alles hängt jetzt von der Beteiligung an der Impfung ab. Und da habe ich derzeit einen positiven Eindruck - immer mehr bisher Unentschlossene und Unsichere entscheiden sich für die Impfung und damit für die Wende gegen die Pandemie", lautete die Einschätzung von Anschober

2020 wurden in Österreich über 3,8 Millionen PCR-Tests durchgeführt, zusätzlich mehrere Millionen an Antigen-Testungen und bei über 360.000 Personen wurde das Virus SARS-CoV-2 auch nachgewiesen, bilanzierte der Ressortleiter. Bis zu 709 Personen kamen wegen besonders schwerer Covid-19 Erkrankungen auf Intensivabteilungen, inzwischen sind es 385. Nach 75.000 Personen mit aktiver Erkrankung im November sind es in Österreich aktuell 21.000. "6.261 Menschen sind bisher an oder mit einer schweren Covid-19 Erkrankung verstorben. Ihnen und ihren Angehörigen gilt unsere ganze Anteilnahme und Trauer." Weltweit wurden bisher über 80 Millionen bestätigte Fälle und rund 1,8 Millionen Todesfälle gemeldet.

Trotz der aktuell zu hohen Zahlen in Österreich würden die aktuelle Prognose bei konsequenter Umsetzung des Lockdowns zeigen, dass in der ersten Jänner-Woche eine Absenkung auf 1.400 bis 1.600 Neuinfektionen pro Tag möglich sei und bis 13. Jänner eine weitere Absenkung der Personen mit intensivmedizinischem Betreuungsbedarf auf 275.

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  • Nach dem Beginn der Impfung sogenannter Risikogruppen zeige die Schutzimpfung bei den ersten Tausenden Probeimpfungen eine gute Verträglichkeit.