Anschober: Erste positive Signale durch Corona-Maßnahmen
Die Zahlen seien "nach wie vor dramatisch hoch". Aber man sehe erste Ansätze, dass die Maßnahmen "schrittweise" leicht zu wirken beginnen, so Anschober. Bis zum geplanten Ende des Lockdowns müssten "die Zahlen noch einen weiten Weg nach unten gehen".
Die aktuell geringere Zahl an Neuinfektionen solle motivieren, die Maßnahmen weiter mitzutragen. "Die nächsten zwei Wochen sind entscheiden", so Anschober. Er appellierte erneut an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen - insbesondere die Kontakteinschränkungen - zu halten.
Eine konkrete Zahl von Infektionen, die über die Fortsetzung oder Aufhebung des Lockdowns entscheiden werde, konnte Anschober nicht sagen. "Erst Mitte Dezember werden wir sehen wie sich der Lockdown konkret ausgewirkt hat", eine konkrete Zahl könne er deshalb nicht sagen, so der Gesundheitsminister. Wesentlich sei aber der Reproduktionsfaktor. Da wolle man deutlich unter 1, am besten unter 0,9 oder sogar Richtung 0,8 kommen.
Virologe: "Bis Mitte der Wochen sollten die Zahlen weiter sinken"
Norbert Nowotny, Virologe an der VetMedUni Wien, analysiert im Gespräch mit PULS 24 Moderatorin Sabine Loho die aktuellen Corona-Zahlen und erklärt, wie lange der Lockdown noch notwendig ist.
Leichter Rückgang, aber 71 neue Corona-Tote
In den vergangenen 24 Stunden starben weitere 71 Patienten mit oder an Covid-19. Insgesamt forderte die Pandemie in Österreich damit laut Aussendung des Innenministeriums 2.459 Menschenleben. In Alters- und Pflegeheimen gab es seit Sonntag ein Plus von vier Erkrankten (insgesamt 2.748 aktive Fälle), das ist "ein leichter Rückgang im Wachstum", wie Anschober sagte. Vorfreude sei aber noch nicht geboten. Elf Bewohner derartiger Einrichtungen starben, somit erhöhte sich die Gesamtzahl an Covid-Toten in Alters- und Pflegeheimen auf 944.
Mit Stand Montag sind laut Innenministerium 175.527 mit Covid-19 infizierte Personen seit Beginn der Zählung wieder genesen. Derzeit befinden sich 4.548 Personen aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung (laut Anschober ein Plus von 90) und davon 685 auf Intensivstationen.
Die Neuinfektionen seit der letzten Meldung teilen sich auf die Bundesländer wie folgt auf: Burgenland 149, Kärnten 215, Niederösterreich 592, Oberösterreich 558, Salzburg 242, Steiermark 330, Tirol 323, Vorarlberg 157, Wien 579.
Zusammenfassung
- Allerdings werden an Sonntagen immer "deutlich weniger Tests eingemeldet", relativierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) Montagvormittag.
- Die Zahlen seien "nach wie vor dramatisch hoch".
- Aber man sehe erste Ansätze, dass die Maßnahmen "schrittweise" leicht zu wirken beginnen, so Anschober.
- Die aktuell geringere Zahl an Neuinfektionen solle motivieren, die Maßnahmen weiter mitzutragen.