Schönborn tritt zurück, noch kein Nachfolger in Sicht
Schönborn hatte bereits Anfang 2020 dem Papst seinen Rücktritt angeboten - wurde dann aber lange nicht erhört. Der Vatikan verlängerte Schönborns Amtszeit zuerst auf unbestimmte Dauer. "Rom hat mitgeteilt, dass meine Dienstzeit als Erzbischof von Wien mit heutigem Datum endet", bestätigte Schönborn selbst auf YouTube die Annahme seines Rücktritts. Der Kardinal sprach von einem "denkwürdigen Tag". Mit seinem 80 Geburtstag verliert Schönborn auch das Wahlrecht für eine Papstwahl.
Da auch nach Schönborns Rücktritt kein neuer Wiener Erzbischof feststeht, musste eine Übergangslösung gefunden werden. Der Papst ernannte Grünwidl zum Apostolischen Administrator, wie die "Presse" schon zuvor berichtet hatte. Er wurde vor genau zwei Jahren von Kardinal Schönborn zum Bischofsvikar für das Vikariat Süd der Erzdiözese Wien ernannt. Schönborn und Grünwidl werden am Nachmittag in einer Pressekonferenz Fragen beantworten.
"Dass Rom damit eine Interimslösung geschaffen hat, zeigt uns, dass Papst Franziskus offenbar noch keine Entscheidung getroffen hat, wer der nächste Erzbischof von Wien sein soll", äußerte sich der Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller, via "Kathpress": "Da das Verfahren aber schon weit fortgeschritten sein dürfte, hoffen wir auf eine Entscheidung in den nächsten Wochen."
Zusammenfassung
- Papst Franziskus hat am Mittwoch den Rücktritt von Kardinal Schönborn als Erzbischof von Wien angenommen, der bereits Anfang 2020 seinen Rücktritt angeboten hatte.
- Der Wiener Bischofsvikar Josef Grünwidl wurde als Übergangslösung zum Apostolischen Administrator ernannt, da noch kein Nachfolger bekannt gegeben wurde.
- Mit seinem 80. Geburtstag verliert Schönborn das Wahlrecht für eine Papstwahl, was den Rücktritt zu einem bedeutenden Ereignis macht.