Amoklauf: Trauer, Kerzenmeer und Millionen-Spende in Tschechien
Mit einer eintägigen Staatstrauer begeht Tschechien am Samstag der Toten und Verletzten nach dem verheerenden Amoklauf an der Prager Karls-Universität. An öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Rathäusern wehen die Fahnen am Samstag auf halbmast und sind mit einem schwarzen Band versehen. Regierungschef Petr Fiala rief die Menschen auf, um 12.00 Uhr mittags eine Schweigeminute zu halten.
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Die meisten Advents- und Kulturveranstaltungen wurden abgesagt. Die Fernsehsender änderten ihr Programm.
Der Schock sitzt nach dem Amoklauf vom Donnerstag tief. Ein 24-jähriger Student eröffnete im Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät in der Prager Innenstadt das Feuer, tötete 14 Menschen und nach ersten Erkenntnissen der Polizei danach sich selbst.
Immer mehr Details zum Täter werden bekannt. Vor der Tat erschoss der Mann seinen Vater, in der Woche davor einen Mann, der mit seiner neugeborenen Tochter im Wald spazieren ging.
Kerzen-Meer und Millionen-Spende
Im Prager Veitsdom und in vielen anderen Kirchen sollten Trauergottesdienste stattfinden. Vor den Universitätsgebäuden in Prag legten Menschen weiter Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Die Karls-Universität startete eine Spendenaktion für die Verletzten und die Angehörigen der Toten ein. Bis Samstag (Stand 11 Uhr) beteiligten sich bereits mehr als 27.000 Menschen daran. Die gespendete Summe belief sich bis dahin auf umgerechnet fast 1,25 Millionen Euro.
Derweil wurden die ersten Namen der Todesopfer bekannt gegeben, darunter den der Leiterin des Instituts für Musikwissenschaft der Karls-Universität, Lenka Hlavkova. Aus vielen Teilen der Welt trafen Bekundungen des Mitgefühls ein.
In der Vergangenheit war Staatstrauer unter anderem 2011 nach dem Tod des früheren tschechoslowakischen und tschechischen Präsidenten Vaclav Havel ausgerufen worden.
Zusammenfassung
- In Tschechien wehen die Fahnen auf halbmast: Zwei Tage nach dem Amoklauf in Prag ist das Land in Staatstrauer.
- Um 12 Uhr fand eine Schweigeminute statt, vor der Uni brennt ein Meer aus Kerzen.
- Für die Hinterbliebenen und Verletzten wurden bereits mehr als eine Million Euro gespendet.