Alpenverein mit Mitgliederrekord und mehr Schadensfällen
Denn mehr Mitglieder bedeuteten auch "mehr Verantwortung", erklärte Schnabl bei einer Pressekonferenz. "Mit 726.284 Menschen sind wir nämlich bei einem neuen Höchststand angekommen". Auch sei man durch die Zusammensetzung der Mitglieder immerhin die "österreichweit größte Jugendorganisation", betonte der Präsident und verweis auf 205.000 Mitglieder unter 30. Interessantes Detail am Rande: Obwohl nicht gerade mit Bergen gesegnet, verzeichnet die Bundeshauptstadt Wien mit 228.128 Personen die meisten Mitglieder. Recht dicht auf den Fersen: Das gebirgigere, aber weitaus bevölkerungsschwächere Tirol mit 108.784. Der dritte Platz geht an Oberösterreich mit 85.237 ÖAV-Mitgliedern.
Mehr Mitglieder bedeuteten jedenfalls österreichweit zwangsläufig auch "mehr Unfälle" und damit Schadensfälle. Diesbezüglich müsse man auch die relativ junge Zielgruppe im Auge behalten, erklärte Schnabl: "Von den Verletzten waren im Jahr 2024 fast 22 Prozent zwischen 30 und 39 Jahre alt." Auch bestimmte Betätigungen auf den Bergen müssten genau angeschaut werden: "42 Prozent aller Schadensfälle gingen im vergangenen Jahr auf das Wandern zurück." Darauf folgten "Pistenskifahren" mit 27 Prozent und Skitourengehen mit zwölf Prozent, berichtete der Alpenvereinspräsident. Es müsse daher noch mehr Fokus auf Präventions- und Bildungsmaßnahmen gelegt werden, um damit einhergehende Schadensfälle zu verringern, unterstrich ÖAV-Generalsekretär Clemens Matt.
"Hütten und Wege" als wichtige ÖAV-Themen
Schnabl sprach indes einmal mehr das Thema Hütten und Wege als dringliches ÖAV-Thema an. "Dadurch, dass immer mehr Menschen in den Bergen sind, werden Hütten und Wege natürlich auch deutlich stärker belastet", konstatierte er. In dieser Sache verweis Schnabl auf eine eingebrachte Petition des Verbands alpiner Vereine (VAVÖ), in der ein Rettungspaket zum Erhalt der Hütten und Wege gefordert wird.
Auch eine künftige Bundesregierung nahm Schnabl in die Pflicht: "Eine Hüttenfinanzierung im Regierungsprogramm ist wichtig." Man habe diesbezüglich bereits vor den Wahl "mit allen Parteien gesprochen" und müsse nun "abwarten, welche Regierung kommt". Es gebe aber von allen Seiten "positive Signale", was den ÖAV zuversichtlich stimme. Schnabl hatte zuletzt im APA-Interview Alarm geschlagen und eine längerfristige finanzielle Absicherung der Hütten-Finanzierung im Regierungsprogramm gefordert.
Zusammenfassung
- ÖAV-Präsident Wolfgang Schnabl betonte die Verantwortung des Vereins angesichts der steigenden Mitgliederzahlen und hob hervor, dass die Bundeshauptstadt Wien mit 228.128 Personen die meisten Mitglieder hat.
- Um die Zahl der Schadensfälle zu verringern, forderte ÖAV-Generalsekretär Clemens Matt verstärkte Präventions- und Bildungsmaßnahmen. Zudem drängt der Verein auf eine langfristige finanzielle Absicherung der Hütten im Regierungsprogramm.