Erneut Überflutungen in Griechenland: Hunderte Menschen evakuiert
Knapp drei Wochen ist es her, dass Griechenland von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht wurde. Nun sind erneut mehrere Gegenden im Zentrum Griechenlands überflutet.
Dammbrüche und Erdrutsche habe die Feuerwehr in Griechenland verzeichnet, hieß es am Donnerstag. Über 250 Menschen brachte man nach eigenen Angaben in Sicherheit.
Stadt Volos erneut stark betroffen
Besonders stark betroffen ist abermals die Großstadt Volos. Durch die Straßen flossen erneut Sturzbäche, es wurde eine Ausgangssperre verhängt. Mehrere Dörfer im Umland wurden evakuiert.
Große Teile der 140.000-Einwohner-Stadt Volos wurden durch das Hochwasser von der Stromversorgung abgeschnitten. Auch Teile eines örtlichen Krankenhauses wurden überflutet, es blieb aber in Betrieb. Um mehr als 250 Menschen aus den Überschwemmungsgebieten zu retten, setzte die Feuerwehr Schlauchboote und Spezialfahrzeuge ein.
Sturmtief "Elias"
Das erneute Sturmtief namens "Elias" hatte zuvor bereits auf der nahe Athen gelegenen Insel Euböa Überflutungen verursacht. Im Norden der Insel wurde deshalb der Verkehr eingeschränkt. Auch die Region Fthiotida litt.
"Unsere Gedanken sind heute in Volos und auf Euböa", erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Laut Vorhersagen sollte sich das Sturmtief ab Donnerstagabend abschwächen. Die Einsatzkräfte blieben aber an Ort und Stelle, sagte Feuerwehrsprecher Vassilios Vathrakoyanis dem griechischen Fernsehsender ERT.
"Wieder am Ausgangspunkt"
Anfang September hatte bereits Starkregen infolge des Sturmtiefs "Daniel" gewaltige Überschwemmungen im Zentrum Griechenlands ausgelöst. "Erst diese Woche sind die Behörden mit der Reinigung der betroffenen Orte fertig geworden", sagte die in Volos lebende Eleni Konstantatou der Nachrichtenagentur AFP.
Als es am Mittwoch begonnen habe zu regnen, habe sie "nicht damit gerechnet, dass das Gebiet schon wieder überschwemmt wird". Nun stünden die Menschen in Volos "wieder am Ausgangspunkt".
Über 180.000 Nutztiere verendet
Infolge von "Daniel" waren auch landwirtschaftliche Anbauflächen und Tierhaltebetriebe unter Wasser gesetzt worden. Der griechische Landwirtschaftsminister Lefteris Avgenakis teilte am Mittwoch mit, Aufräumteams hätten bereits mehr als 180.000 verendete Nutztiere beseitigt.
Mehr als ein Dutzend Hühnerfarmen seien aber wegen zerstörter Straßen noch immer nicht zugänglich. Das Hochwasser vernichtete außerdem Ernteerträge bei Baumwolle, Mais, Weizen, Äpfeln und Kiwis.
Der Regierung in Athen war nach der Katastrophe schlechtes Krisenmanagement vorgeworfen worden. Sie sagte zwei Milliarden Euro an Wiederaufbauhilfen zu. Vor den Überschwemmungen war Griechenland diesen Sommer bereits von schweren Waldbränden heimgesucht worden.
Zusammenfassung
- Griechenland wurde erneut von Überschwemmungen heimgesucht.
- Über 250 Menschen brachte man in Sicherheit.
- Besonders stark betroffen ist abermals die Großstadt Volos. Durch die Straßen flossen erneut Sturzbäche, es wurde eine Ausgangssperre verhängt.
- Man habe sich erst vom Sturmtief "Daniel" Anfang September erholt.