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Akademikerball: 2.000 Demonstranten, Lugner und Strache bei Ball

Während Strache, Lugner und Hofer beim freiheitlichen "Akademikerball" eintrafen, ging die Gegendemonstration "Offensive gegen Rechts" mit rund 2.000 Teilnehmern friedlich zu Ende.

Der freiheitliche "Akademikerball" wurde auch in diesem Jahr von mehreren Gegendemonstrationen begleitet - insgesamt seien fünf Kundgebungen angemeldet gewesen.

Zumindest eine davon richtete sich direkt gegen das Event, das von Kritikern als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer bezeichnet wird. Die "Offensive gegen Rechts" hatte wieder zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt aufgerufen.

Rund 2.000 Teilnehmer zogen über Ring

Gegen 17 Uhr versammelten sich Teilnehmer des Protestzugs (Motto: "Kein Platz für Faschos") vor der Universität Wien beim Schottentor. Die Demonstrationsroute führte vom Schottenring über die Wipplingerstraße, den Hohen Markt, die Rotenturmstraße bis zum Stephansplatz, wo eine Abschlusskundgebung stattfand.

Rund 2.000 Personen zogen laut den Organisatoren über den Ring bis zum Stephansplatz.

"Ein rechtsradikales Vernetzungstreffen wollen wir nicht bei uns haben. Dass es in den Prunkräumen der Hofburg stattfindet, stört uns natürlich zusätzlich", so Axel Magnus, Demoorganisator und Sprecher der Offensive gegen Rechts.

Demo verlief ruhig

Kurz nach 19:00 Uhr war die Schlusskundgebung am Stephansplatz beendet. Aus Sicht der Polizei sei die Demonstration problemlos abgelaufen. "Es wurden vereinzelt ein paar pyrotechnische Gegenstände gezündet, ansonsten ist die Demo jedoch ruhig verlaufen", bestätigte Polizeisprecherin Julia Schick.

Rund 900 Beamte im Einsatz

Insgesamt stand die Polizei mit rund 900 Beamten im Einsatz, rund um die Hofburg galt ab 17.00 Uhr eine Platzsperre. Die Polizei empfahl, den innerstädtischen Bereich großräumig zu umfahren.

Als die Demo "Offensive gegen Rechts" beendet wurde, fing der "Akademikerball" mit einiger FPÖ-Prominenz erst an. Gegen 19:30 Uhr trafen die ersten Gäste ein.

Lugner und Strache bei Akademikerball

Bereits im Vorjahr war Ball-Kenner und Baumeister Richard Lugner der Aufreger des Akademikerballs. Er war der Ehrengast des dritten Nationalratspräsidenten und FPÖ-Abgeordneten Norbert Hofer.

Und auch in diesem Jahr besuchte der Baumeister den Akademikerball mit Hofer. 

Rechtsextreme Äußerungen? "Ich hab nichts gehört"

"Es ist ein wunderschöner Ball", meint Lugner im PULS 24-Interview. Es sei "ein toller Ball mit jungen, feschen Menschen". Von Journalisten darauf angesprochen erklärt Lugner: Beim Akademikerball, wo er bisher erst einmal Gast war, seien ihm noch nie rechtsextreme Äußerungen aufgefallen. "Ich hab nichts gehört", meint er.

Akademikerball: Baumeister Lugner trifft mit Norbert Hofer ein

Strache anwesend, Kickl nicht

In diesem Jahr anwesend war auch der ehemalige Vizekanzler und FPÖ-Chef Hans Christian Strache sein, wie er bereits zuvor auf X bekannt gab.

"Ich freue mich auf den heutigen Akademikerball, der mir als Burschenschafter und ehem. FPÖ-Obmann immer ein Herzensanliegen war und ich diesen in der Hofburg erhalten konnte", so Strache. Es sei "der Ball der Bälle für Menschen mit Niveau und Bodenständigkeit".

Er sei mit Freunden da und freue sich auf einen "wunderbaren eleganten" Ball, sagte er vor Journalisten. Dass das Event ein Vernetzungstreffen Rechtsextremer sei, sei die Meinung von "Antidemokraten", sagte Strache.

Ebenfalls unter den Gästen: Der ehemaliger EU-Abgeordneter Andreas Mölzer, Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp, aber auch der Identitäre Martin Sellner. Ebenso gesichtet wurde Burgenlands Ex-FPÖ-Chef Johann Tschürtz.

Sein Fernbleiben schon vorab angekündigt hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl, auch EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky bleibt dem Event trotz "Superwahljahr" fern. Als Eröffnungsredner geplant war wie im Jahr 2023 FPÖ-Volksanwalt Walter Rosenkranz.

Grüne Kritik

Kritik an dem Ball äußerten im Vorfeld mehrere Grüne. Dass der Ball in der Wiener Hofburg stattfindet, sei ein "völlig falsches und beschämendes Zeichen", kritisierte die Stadtparteivorsitzende in Wien, Julia Pühringer, in einer Aussendung. Die Gemeinderätin Berivan Aslan sah es auf Twitter (X) als "alles andere als zeitgemäß", dass auf dem Ball "Rechte Menschen zusammenkommen, um Menschenrechte in dieser Menschenrechtsstadt auszuhöhlen".

ribbon Zusammenfassung
  • Während Strache, Lugner und Hofer beim freiheitlichen "Akademikerball" eintrafen, ging die Gegendemonstration "Offensive gegen Rechts" mit rund 2.000 Teilnehmern friedlich zu Ende.
  • Kurz nach 19:00 Uhr war die Schlusskundgebung am Stephansplatz beendet. Aus Sicht der Polizei sei die Demonstration problemlos abgelaufen.
  • Insgesamt stand die Polizei mit rund 900 Beamten im Einsatz, rund um die Hofburg galt ab 17.00 Uhr eine Platzsperre.
  • Als die Demo "Offensive gegen Rechts" beendet wurde, fing der "Akademikerball" mit einiger FPÖ-Prominenz erst an. Gegen 19:30 Uhr trafen die ersten Gäste ein.