APA/APA/AFP/RICHARD PIERRIN

35 Todesfälle nach jüngstem Cholera-Ausbruch in Haiti

Fast drei Dutzend Todesfälle haben die Gesundheitsbehörden im karibischen Krisenstaat Haiti nach dem jüngsten Cholera-Ausbruch gemeldet - nun kündigte die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) Hilfe an. 35 Menschen seien bisher an der Infektionskrankheit gestorben, hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuvor mitgeteilt. Zudem seien 47 bestätigte Fälle und 560 Verdachtsfälle registriert worden.

Die meisten Infektion und Opfer gab es demnach im Gefängnis der Hauptstadt Port-au-Prince. Die PAHO habe das haitianische Gesundheitsministerium und internationale Partner bei der Einrichtung von Cholera-Behandlungszentren in den betroffenen Gebieten unterstützt, sagte PAHO-Direktorin Carissa Etienne in einem Video am Samstag (Ortszeit).

Haiti ist das ärmste Land auf dem amerikanischen Kontinent und leidet seit Jahren unter Korruption, Gewalt und Naturkatastrophen. Seit dem verheerenden Erdbeben 2010 mit mehr als 220.000 Todesopfern ist Haiti von Entwicklungshilfe abhängig. Jetzt droht das Land völlig ins Chaos zu stürzen: Seit mehr als einem Jahr kämpfen Banden brutal um die Kontrolle der Hauptstadt. Tausende Menschen leiden Hunger.

Zur Unterstützung der Polizei im Kampf gegen die Bandenkriminalität schickten die Vereinigten Staaten und Kanada gepanzerte Fahrzeuge und andere Ausrüstung in den karibischen Krisenstaat Haiti. Die haitianische Regierung habe die Sicherheitsausrüstung, die mit US-amerikanischen und kanadischen Militärflugzeugen in die Hauptstadt Port-au-Prince gebracht wurde, gekauft, hieß es in einer Mitteilung des US-Außenministeriums am Samstag (Ortszeit). Die Interimsregierung Haitis hatte die UNO zuletzt um Hilfe durch eine bewaffnete internationale Truppe gebeten.

Nach dem Erdbeben 2010 kam es in Haiti bereits einmal zu einer Cholera-Epidemie. Nach Einschätzungen von Experten schleppten damals nepalesische UNO-Blauhelmsoldaten die Seuche in das Land ein. Über 9.300 Menschen starben an der Infektionskrankheit. Erst Jahre später räumten die Vereinten Nationen ihre "moralische Verantwortung" gegenüber den Opfern ein.

ribbon Zusammenfassung
  • Fast drei Dutzend Todesfälle haben die Gesundheitsbehörden im karibischen Krisenstaat Haiti nach dem jüngsten Cholera-Ausbruch gemeldet - nun kündigte die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) Hilfe an.
  • Die meisten Infektion und Opfer gab es demnach im Gefängnis der Hauptstadt Port-au-Prince.
  • Tausende Menschen leiden Hunger.
  • Die Interimsregierung Haitis hatte die UNO zuletzt um Hilfe durch eine bewaffnete internationale Truppe gebeten.