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ÖFB-Team will gegen Israel wieder in die Spur kommen

Österreichs Fußball-Nationalteam ist am Freitag (20.45 Uhr/live ORF 1) um Wiedergutmachung bemüht. Die WM-Qualifikation können die Österreicher bestenfalls noch auf dem enttäuschenden dritten Rang abschließen. In Klagenfurt gegen Israel soll dennoch Revanche für die 2:5-Niederlage im September in Haifa genommen werden. Gelingt dies nicht, wächst auch der Druck auf den seit Wochen öffentlich angezählten Teamchef Franco Foda weiter.

"Für mich persönlich hat es keinen Finalcharakter", sagte Foda über das erste Spiel des Klagenfurt-Doppels. "Wenn irgendwo die Ergebnisse nicht stimmen, wird viel diskutiert, auch über den Trainer. Aber für mich geht es immer um das große Ganze." Man habe keine gute WM-Quali gespielt. Wichtig sei aber, mit zwei Siegen zum Abschluss gegen Israel und am Montag gegen Moldau wieder für eine "positive Tendenz" zu sorgen. "Dann hat man ein viel besseres Gefühl in Richtung der Play-off-Spiele."

Als Probegalopp für die enorm wichtigen Partien im März, in denen die ÖFB-Auswahl noch auf den WM-Zug aufspringen will, sieht Foda das Duell mit Israel nicht. Sein Team hat drei seiner vergangenen vier Länderspiele verloren. Von Experimenten will er absehen. "Es ist kein Testspiel, es ist für uns ein wichtiges Spiel", betonte der Deutsche.

Drei Punkte und sechs Tore müsste man in den letzten beiden Runden auf die von Willi Ruttensteiner betreuten Israelis aufholen, um sie noch vom dritten Gruppenplatz zu verdrängen. "Es ist schon ein Unterschied, ob du Dritter oder Vierter wirst", sagte Foda. Von einem Offensivfeuerwerk zur Aufbesserung des Torverhältnisses ist dennoch nicht auszugehen. "In erster Linie geht es darum, dass wir das Spiel gewinnen." Sechs Punkte zum Quali-Abschluss würden auch die Setzung in Topf 2 der nächsten EM-Quali-Auslosung absichern.

Es sei wichtig, in der Defensive gut zu stehen, erklärte Foda. Die Israelis hätten mit Eran Zahavi (PSV Eindhoven), Munas Dabbur (TSG Hoffenheim) und Manor Solomon (Schachtar Donezk) in der Offensive drei "Qualitätsspieler". Zahavi alleine hat dem ÖFB-Team in den vergangenen drei Duellen sechs Tore eingeschenkt. Die beiden Auswärtsspiele unter Foda gingen 2:4 (2019) und 2:5 verloren. "Israel ist eine Mannschaft, die sehr effizient vor dem gegnerischen Tor ist. Deswegen gilt es vor allem in der Rückwärtsbewegung konzentriert zu Werke zu gehen", meinte der 55-Jährige. Nach vor müsse man zielstrebig und mit Tempo agieren.

Mit welchem Personal dies gelingen soll, ließ Foda offen. Auf den Flügeln ist neben Rückkehrer Christoph Baumgartner etwa Rapids Marco Grüll eine Option. Im Mittelfeld-Zentrum könnten neben Florian Grillitsch der defensivstarke Routinier Stefan Ilsanker, Debütant Nicolas Seiwald oder Dejan Ljubicic beginnen. Foda: "Im Mittelfeld haben wir eine gute Auswahl, auch in der Innenverteidigung. Da haben wir drei, vier Spieler auf gleichem Niveau."

Die erstmals einberufenen Salzburg-Youngsters Seiwald und Junior Adamu hätten die Erwartungen erfüllt und "frischen Schwung" in die Mannschaft gebracht. Foda schloss nicht aus, dass einer der beiden 20-Jährigen zu seinem Länderspiel-Debüt kommt. Es gebe in der Aufstellung noch zwei oder drei offene Positionen. "Wir sind uns aber relativ klar, wie wir spielen wollen."

Ungeklärt blieb auch am Vortag der Partie die Tormannfrage. Diese werde man laut Foda erst nach dem Abschlusstraining am Abend "in Ruhe besprechen". Der Teamchef hat sich bisher nicht auf Daniel Bachmann als Nummer eins festgelegt - obwohl dieser seit Juni das ÖFB-Tor hütet. Der 27-Jährige hat seinen Stammplatz bei Watford verloren. Alternativen sind FC-Basel-Routinier Heinz Lindner sowie unwahrscheinlicher der nachnominierte und erstmals einberufene Austria-Keeper Patrick Pentz.

3.000 Tickets waren bis Donnerstagmittag verkauft. Es dürfte das schlechtestbesuchte Pflichtspiel des ÖFB-Teams seit 1945 werden, bei dem Zuschauer erlaubt waren. Eine noch geringere Kulisse droht drei Tage später, wenn gegen Schlusslicht Moldau der nächste Sieg verlangt ist. Foda weiß um seine Situation. Sein Vertrag hätte bei Erreichen des WM-Play-offs bis dahin Gültigkeit. Eine Garantieerklärung der neuen ÖFB-Führung um Präsident Gerhard Milletich, dass er auch im März an der Seitenlinie steht, gebe es nicht. "Aber eine Garantie gibt es im Fußball-Geschäft, glaube ich, sowieso nie."

ribbon Zusammenfassung
  • Die WM-Qualifikation können die Österreicher bestenfalls noch auf dem enttäuschenden dritten Rang abschließen.
  • In Klagenfurt gegen Israel soll dennoch Revanche für die 2:5-Niederlage im September in Haifa genommen werden.
  • Wichtig sei aber, mit zwei Siegen zum Abschluss gegen Israel und am Montag gegen Moldau wieder für eine "positive Tendenz" zu sorgen.
  • Es sei wichtig, in der Defensive gut zu stehen, erklärte Foda.