17-Jähriger angeklagt: Wienerin (19) starb nach Missbrauch und Drogen

Der 17-Jährige soll am folgenden Morgen bemerkt haben, dass die junge Frau infolge einer Überdosis kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Daraufhin soll er sie aus seiner Wohnung gebracht haben. 

Die Anklage lautet auf sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person (§ 205 Absatz 1 StGB) und Imstichlassen einer Verletzten mit Todesfolge (§ 94 Absatz 2 StGB). 

Der Verdächtige war zum Tatzeitpunkt 17. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Prozess startet am 25. Juli, weitere Verhandlungstermine könnten folgen. Laut Gericht sind 14 Zeugen beantragt.

Drogen-Party in Wien-Döbling

Der Bursch soll am ersten Dezember-Wochenende des Vorjahrs mit mehreren Freunden bzw. Bekannten in seiner Wohnung eine Drogen-Party gefeiert haben. Die 19-Jährige, die er bis dahin nicht kannte, stieß am 4. Dezember - ein Sonntag - zur Afterhour dazu.

Möglicherweise war die junge Frau bereits von Suchtmitteln beeinträchtigt, sie dürfte sich allerdings auch von den Substanzen bedient haben, die der 17-Jährige bereitstellte. Irgendwann verlor sie das Bewusstsein bzw. schlief ein, worauf der Jugendliche sie laut Anklage missbraucht haben soll.

Nach Überdosis im Stiegenhaus abgelegt

Am nächsten Morgen stellte der Bursch nach dem Aufwachen fest, dass die junge Frau kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Sie dürfte an den Folgen einer Überdosierung gestorben zu sein. Anstatt Hilfe zu holen und die Rettungskette in Gang zu setzen, soll der 17-Jährige die Leblose aus der Wohnung geschafft und im Stiegenhaus abgelegt haben.

Nachbarn riefen Rettung

Nachbarn fanden die am Boden liegende junge Frau und riefen die Rettung. Obwohl die Rettungskräfte noch an Ort und Stelle mit einem Defibrillator-Einsatz um ihr Leben kämpften, kam für die 19-Jährige jede Hilfe zu spät.