15-Jähriger erschoss vier Mitschüler vermutlich mit Waffe des Vaters
Der 15-Jährige wurde festgenommen und in Jugendgewahrsam gebracht.
Opfer zwischen 14 und 17 Jahre alt
Die Polizei habe eine Handfeuerwaffe beschlagnahmt, die ersten Erkenntnissen zufolge dem Vater des mutmaßlichen Täters gehören soll. Bei den Toten handle es sich um einen 16-Jährigen, eine 14-Jährige und zwei 17-Jährige. Weitere Verletzte befänden sich in kritischem Zustand, sagte Sheriff Mike Bouchard. Drei Schüler seien in stabilem Zustand. Die Lehrerin, die offenbar von einem Streifschuss getroffen worden sei, habe das Krankenhaus bereits verlassen können. Weitere Schüler verletzten sich bei der Räumung der Schule.
Laut Polizei verweigert der mutmaßliche Schütze die Aussage, sein Motiv ist deshalb unklar. Es sei unklar, ob der Schütze seine Opfer gezielt angegriffen habe. Der Verdächtige soll innerhalb von fünf Minuten nach dem ersten Notruf um 12:51 Uhr Ortszeit gefasst worden sein.
Polizei fand noch sieben Patronen in der Waffe
Als der 15-Jährige die Einsatzkräfte auf dem Schulgang sah, habe er seine Hände gehoben, sagte Bouchard. Daraufhin hätten die Beamten ihm seine Waffe abgenommen, in der noch Munition gesteckt habe, und ihn festgenommen. "Ich glaube, dass dadurch sieben weitere Opfer verhindert werden konnten", erklärte Bouchard. Die High School werde von rund 1.800 Schülerinnen und Schülern besucht. Es gebe dort keine Metalldetektoren.
Vater kaufte Waffe vier Tage vor Tat
Die Untersuchungen dürften wohl noch länger dauern, da die Beamten viel Videomaterial zu sichten hätten und Hunderte Menschen befragen müssten, sagte Bouchard weiter. Das Haus des Verdächtigen sei durchsucht worden. Dort habe man unter anderem dessen Handy sichergestellt. Die Schusswaffe habe der Vater des 15-Jährigen vier Tage vor dem Vorfall gekauft. Es blieb zunächst unklar, wie der mutmaßliche Schütze an die Waffe kam und sie in die Schule bringen konnte. Die zuständige Staatsanwältin Karen McDonald teilte Medienberichten zufolge mit, ihr Büro werde rasch Anklage erheben.
In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, weil Schützen an Schulen das Feuer eröffnen. Schusswaffen sind in den Vereinigten Staaten verhältnismäßig leicht zu bekommen. Strengere Waffengesetze scheitern in der Regel an den Republikanern im Kongress und an der mächtigen Waffenlobby. US-Präsident Joe Biden hat Maßnahmen zur Eindämmung von Waffengewalt in Aussicht gestellt, bisher aber ohne konkrete Ergebnisse.
Biden sprach den Angehörigen der Opfer an der Oxford High School sein Mitgefühl aus. "Meine Gedanken sind bei den Familien, die den unvorstellbaren Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen ertragen müssen", sagte er bei einem Besuch im Bundesstaat Minnesota. Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer nannte die Tat "schrecklich". Sie teilte mit: "Wir haben die Verantwortung, alles zu tun, um uns gegenseitig zu schützen, und wir haben die Mittel, um Waffengewalt zu reduzieren. Niemand sollte Angst haben, in die Schule, zur Arbeit, in ein Gotteshaus oder sogar in sein eigenes Haus zu gehen."
Zusammenfassung
- Vier Schüler zwischen 14 und 17 starben an der Oxford High School im US-Bundesstaat Michigan nahe Detroit, sechs weitere und ein Lehrer wurden verletzt. Ihr Mitschüler, ein 15-Jähriger, soll am Dienstag das Feuer eröffnet haben. Die Waffe dürfte sein Vater erst vier Tage vor der Tat gekauft haben.