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14 Tote und zwei Vermisste 2024 auf Oberösterreichs Bergen

Heute, 09:04 · Lesedauer 2 min

14 Menschen sind laut Einsatzstatistik der Bergrettung 2024 in Oberösterreichs Bergen ums Leben gekommen, zwei sind nach wie vor vermisst. Das Jahr brachte vor allem aufgrund einiger langwieriger Suchen einen Rekord an investierter Zeit: Die Alpinretter standen erstmals in ihrer Geschichte mehr als 10.000 Stunden im Einsatz, bilanzierten sie in einer Presseaussendung am Donnerstag.

Insgesamt wurden im Vorjahr 656 Personen vom Berg geborgen. Ein Viertel von ihnen überstand die Notlage unverletzt. Meist hatten sich die Betroffenen einfach verirrt, oft spielten schlechte Tourenplanung oder nicht adäquate Ausrüstung eine Rolle. Die Bergretter weisen darauf hin, dass man im Fall des Falles rechtzeitig den Alpin-Notruf 140 oder den Euro-Notruf 112 wählen solle.

14 Bergsteiger konnten nur mehr tot geborgen werden. Das sind deutlich weniger als 2023, wo man 26 Tote zu beklagen hatte, und auch im langjährigen Durchschnitt ist es ein eher niedriger Wert. Einen Rekord erreichten allerdings die Einsatzstunden der Bergretter: 10.954 Stunden waren sie unterwegs, 2023 waren es 9.769 Stunden gewesen, in den Jahren davor teils nochmals deutlich weniger.

Der große Zeitaufwand erklärt sich mit einigen besonders intensiven Sucheinsätzen nach Vermissten, mit denen die Bergrettung Oberösterreich insgesamt 51 Einsatztage ortsstellenübergreifend beschäftigt war. Ein abgängiger Mann in Bad Ischl konnte nach zwei Tagen nur mehr tot gefunden werden. Zwei Personen blieben trotz aufwendiger Suchaktionen vermisst: eine Wanderin, die im Almtal am Fuß des Großen Priels verschollen ist, sowie der im Dachsteinmassiv verschwundene Autor Bodo Hell.

Appell: Planung, kritische Selbsteinschätzung und Versicherung

Angesichts der Zahlen appelliert die Bergrettung einmal mehr an Bergsteiger und Freizeitsportler, Touren gut vorzubereiten, das eigene Wissen und Können kritisch zu hinterfragen und notfalls einen professionellen Bergführer zu engagieren. Zudem sei es wichtig, eine Berge- und Suchkostenversicherung für Freizeitunfälle - das kann man auch über die Bergrettung machen - abgeschlossen zu haben, denn eine Flugminute eines Notarzthubschraubers koste mehr als 100 Euro und auch der Bergrettungsdienst verrechne 505 Euro pro Stunde für einen Standardeinsatz.

Zusammenfassung
  • Im Jahr 2024 kamen in Oberösterreichs Bergen 14 Menschen ums Leben, während zwei Personen weiterhin vermisst werden. Die Bergrettung investierte erstmals über 10.000 Stunden in ihre Einsätze.
  • Insgesamt wurden 656 Personen aus Bergnot gerettet, wobei ein Viertel unverletzt blieb. Häufige Gründe für Notlagen waren schlechte Planung und unzureichende Ausrüstung.
  • Die Bergrettung appelliert an Bergsteiger, Touren gut vorzubereiten und eine Versicherung abzuschließen, da die Kosten für Rettungsaktionen hoch sind, mit über 100 Euro pro Flugminute eines Hubschraubers.