Nowotny: Strengere Maßnahmen in einer Woche, wenn Zahlen weiter steigen
Die bisherigen Regeln hätten dazu geführt, dass sich wieder mehr Leute impfen lassen. Das wolle man jetzt seitens der Regierung weiter ausdehnen. Aber "letztendlich wird’s nicht ausreichen", ist der Wissenschaftler überzeugt. "Wahrscheinlich in einer Woche wird es strengere Maßnahmen geben müssen, wenn die Zahlen weiter so dramatisch ansteigen." Davon gingen mehrere Experten aus.
Harter Lockdown für OÖ und Salzburg
Er persönlich hätte einen harten Lockdown in Oberösterreich und Salzburg vorgeschlagen, die mit großem Abstand die schlechtesten Zahlen hätten. In Oberösterreich sei das schon "sehr, sehr lange" der Fall. Das falle ihnen nun auf den Kopf.
Home-Office "gutes Mittel"
Eine weitere Maßnahme, die dem Virologen beim Regierungs-Plan abging, sei das Home-Office. Kontakte müssten um 30 Prozent reduziert werden und man müsse die "Leute von den Straßen bringen". Dazu sei das ein gutes Mittel. Selbst Deutschland empfehle das Home-Office inzwischen.
Die Regierung wolle keinen harten Lockdown verhängen, weil sie befürchte, dass dann keiner mehr impfen geht. Das glaubt Nowotny nicht. Man könne sehr wohl so kommunizieren, dass die Impfbereitschaft nicht abnehme. Ab der Erstimpfung dauere es sechs Wochen, bis eine ausreichende Immunität vom Körper aufgebaut werde und man selbst und andere geschützt seien. Dann hätte man zumindest noch etwas vom Silvester.
Keine Schul-Schließung
Die Schul-Schließung sei seiner Meinung nach nicht notwendig. Dort werde ausgezeichnet kontrolliert. In der vergangenen Woche seien 3.500 Tests an Schulen positiv gewesen, das sage viel über das Pandemie-Geschehen aus. Einen "enormen Nachholbedarf" gebe es aber bei den Impfungen der 12- bis 18-Jährigen.
Zusammenfassung
- Der "Lockdown für Ungeimpfte" reicht nicht, ist sich Virologe Norbert Nowotny sicher. Er rechnet mit einer baldigen Verschärfung und rät eindringlich zum Home-Office, um Kontakte zu beschränken.